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Täglich pendeln leicht(er) gemacht – 7 Fragen an… Ridebee!

Das Münchner Startup Ridebee will für tägliche Pendler eine Carpooling-App entwickeln. Erste Kunden konnten die drei Gründer Tobias Reinerth, Fabian Seitz und Lukas Mohs bereits überzeugen. Beim Vorantreiben ihres Startups war neben Xpreneurs und LMU EC sicher auch die Exist-Förderung für die Gründer hilfreich. Was das Mobility-Startup sonst noch zu erzählen hat? Tobias beantwortete unsere 7 Fragen. 

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr? 

Lukas hatte während seines Informatik-Bachelors im Auslandssemester in Melbourne mich, Tobias, kennengelernt. Ich hatte Mathematik an der TU München und für einen MBA in Paris studiert und überzeugte Lukas, zum Master ebenfalls an die TU München zu wechseln. In einem weiteren Auslandssemester, am MIT in Boston und der CMU in Pittsburgh, traf Lukas wiederum dann Fabian, einen BWL-ler, der unser Gründerteam komplettierte.

ridebee
Gründer Tobias Reinerth musste früher selbst pendeln. So kam er auf die Idee zu Ridebee

Mit Ridebee entwickeln wir eine Carpooling-Applikation für das tägliche Pendeln. Die ursprüngliche Idee dazu kam auf, da ich während des Studiums rund 40 km einfach zum Campus nach Garching pendeln musste. Der Fokus unserer Plattform liegt neben dem initialen Matching von Fahrgemeinschaften vor allem auf der langfristigen täglichen Organisation. Dadurch gewährleisten wir eine regelmäßige Nutzung. Das dient dazu, eine kritische Masse aufzubauen und die Plattform ins Rollen zu bringen.

Firmen können Kosten senken und Fahrzeuge besser auslasten

2. Aber das gibt’s doch schon längst!

Das hören wir in der Tat des Öfteren… Die Palette reicht von Vergleichen mit BlaBlaCar bis hin zu DriveNow. Jede Shared-Mobility-Lösung eignet sich für bestimmte Strecken. Beim Carsharing (zum Beispiel DriveNow, Car2Go) werden Fahrzeuge gestellt, beim Ridehailing (beispielsweise Uber oder CleverShuttle) sind es sogar Fahrzeuge und Fahrer. Der Vergleich mit BlaBlaCar trifft es am ehesten. Allerdings ist dort der klare Fokus auf einzelne Langstreckenfahrten zwischen Städten und dem B2C-Markt.

Mit unserem Ansatz werden direkt Unternehmen adressiert, die auch die Kosten für ihre Mitarbeiter übernehmen. Und unsere Plattform ist vorerst auf das tägliche Pendeln zur Arbeit und zwischen Firmenstandorten begrenzt. Damit bedienen wir bereits rund 50% der gefahrenen Distanz auf Kurzstrecken in Deutschland. Durch Vermittlung von Fahrten, die ohnehin auf täglicher Basis stattfinden, senken wir die Kosten gegenüber Carsharing in etwa um den Faktor 4 und gegenüber Ridehailing sogar um den Faktor 10. Unser Ziel ist außerdem, nicht die Anzahl an Fahrzeugen auf den Straßen zu erhöhen, wie es nämlich bei Carsharing und Ridehailing nachweislich der Fall ist, sondern im Gegensatz dazu die Anzahl an Personen pro Fahrzeug zu steigern.

„Weniger Emissionen, Staus und Parkplatzprobleme“

3. Was sind die drei Hauptzutaten für Euer Erfolgsrezept?

Zuallererst ein starkes Team — wir ergänzen uns gut in unseren Kompetenzen und sind stets in guter Stimmung –, sowohl im Büro als auch außerhalb.

Von Anfang war es uns wichtig, in der Produktentwicklung sehr datengetrieben zu arbeiten. Dadurch sehen wir, wo unsere Ressourcen am besten eingesetzt sind, um so, im wahrsten Sinne des Wortes, schnell von A nach B zu kommen.

Viele Mobilitätsservices erhöhen den individuellen Komfort, bringen aber leider effektiv mehr Autokilometer auf die Straßen. Wir senken mit unserem Produkt die Belastung durch Emissionen, Staus und Parkplatzprobleme und tragen damit zur nachhaltigen Mobilitätswende bei. Das treibt uns täglich an.

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft? 

Wir haben mittlerweile ein Projekt am TUM Campus in Garching-Forschungszentrum und zusätzlich an einem anderen Firmenstandort gestartet. Beginn mit weiteren Unternehmen ist direkt im Frühjahr 2019. In den bestehenden Projekten wird das Produkt mit Anmelderaten von bis zu 15% gut angenommen. Zusätzlich verfügen wir über eine klare Roadmap, wie wir die Nutzungsraten weiter steigern können.

5. Was bedeutet München für Euch?

München ist eine echte Mobility-Hochburg. Hier wurden Startups wie Mitfahrgelegenheit.de, Flixbus und Lilium aufgebaut. Die Inkubationsprogramme der TUM und LMU haben uns stark nach vorne gebracht. Zudem bieten sich mit dem Digital Hub Mobility und dem Munich Urban Colab, das 2020 eröffnet werden soll, weitere Möglichkeiten der Förderung und Vernetzung. Und was Ridebee insbesondere (leider) zusätzlich entgegenkommt… München ist Deutschlands Stauhauptstadt!

Ridebee geht ‚All- in‘

6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald
auf der Epic Fail Night?

Der Shared-Mobility-Markt wächst jährlich um rund 30% — davon profitieren alle Modi. Auf der anderen Seite ist unser Vorhaben natürlich eine Frage des gesellschaftlichen Mindsets und richtigen Timings. Bei uns heißt es auf jeden Fall ‚All in‘, ohne Backup-Pläne.

7. Schweinshaxn oder Steckerlfisch?

Wir sind uns nicht immer bei allem einig, hier schon: Ganz klar die Hax’n!

Helen Duran

Als Redakteurin ist die Wirtschaftsgeografin Helen Duran seit 2015 für Euch in der hiesigen Gründerszene unterwegs. Sie ist neugierig auf Eure spannenden Startup-Geschichten!

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