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Wie Münchner Startups die Welt dekarbonisieren

Zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels ist die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft unerlässlich. Doch der Verzicht auf Kohlestrom und Verbrenner-Motoren sind nur zwei Maßnahmen von vielen. In Folge 31 des Munich Startup Podcasts werfen wir den Blick auf andere Bereiche, in denen Treibhausgase vermieden werden können – und welche Münchner Startups hier bereits aktiv sind.

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Episode 31 beginnt mit einem kurzen Rückblick auf den Besuch von Königin Margrethe II. von Dänemark im Munich Urban Colab. Mehr über das erwähnte Programm Invest in Denmark könnt Ihr übrigens hier erfahren. Anschließend geben wir einen Ausblick auf ausgewählte Events der kommenden Tage. Alle Events findet Ihr in unserem Eventkalender.

Viele Wege der Dekarbonisierung

Auch mehrere Tage nach Ende der COP26 in Glasgow liegen die Bewertungen der Ergebnisse noch weit auseinander, wir ab Minute 3:15 feststellen. Die einen halten sie für „historisch“ und „weltbewegend“, andere sehen eine Abschlusserklärung voller Widersprüche. Ein Kommentar der Tagesschau nennt das Ergebnis sogar “erbärmlich”. In der SZ wiederum konnte man lesen: “Die Welt bewegt sich im Klimaschutz. Nur leider immer noch viel zu langsam.” Und die taz sieht die Zeit gekommen für eine Wende “hin zu nicht-staatlichen Akteuren, weg von staatlichen Nicht-Akteuren”. Eine Forderung, der sich Startups nicht verschließen dürften.

Dabei gibt es natürlich viele verschiedene Bereiche, in denen ein Unternehmen wirken kann: (Elektro-)Mobilität, Energie-Erzeugung und -Speicherung, Fleischalternativen oder Wasserstoff sind nur einige davon, denen wir bereits eigene Podcast-Episoden gewidmet haben. Aber es gibt noch viele weitere Quellen für Treibhausgase, die versiegen müssen, soll das 1,5-Grad-Ziel erreicht werden. Die Last liegt nicht alleine bei den Produzenten – auch die Verbraucher können hier einen Beitrag leisten. Ganz besonders, solange die Umstellung auf beispielsweise emissionsfreie Energieerzeugung noch nicht vollzogen ist.

Das Startup Tanso (ab Minute 4:15) greift hierbei anderen Unternehmen unter die Arme. Denn um seinen CO2-Fußabdruck verringern zu können, muss man erst einmal verstehen, was ihn so groß macht. Hierfür hat Tanso ein automatisiertes Analyseverfahren entwickelt, das mit Data Analytics und Machine Learning Nachhaltigkeitsdaten erhebt, verwaltet und bei der wertstiftenden Nutzung unterstützt. So können Unternehmen nicht nur effektiver an ihrer Dekarbonisierung arbeiten, sondern auch die Berichtspflichten erfüllen, die ab 2023 auf sie zukommen.

Wärme, Strom und Mobilität

Das nächste Startup bietet konkrete Maßnahmen für die effektive Reduzierung der Treibhausgase im Bereich Klimatisierung. Denn mit Tado können private Verbraucher, aber auch Unternehmen, Heizungen und Klimaanlagen automatisiert steuern. Dabei sorgen die smarten Thermostate der Münchner durch eine automatische An- und Abwesenheitserkennung immer dann für ein angenehmes Raumklima, wenn auch jemand da ist, bzw. sich auf dem Weg befindet. Auf diese Weise sollen bis zu 31 Prozent Heizkosten und 22 Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden können. Näheres zu Tado erfahrt ihr ab Minute 6:20.

Das kluge Management des Energieverbrauchs lässt sich aber auch auf andere Bereiche des Lebens übertragen. Hierzu hat Ampeers (ab Minute 9:30) eine Energie-Management-Plattform entwickelt, die es Erzeugern und Verbrauchern ermöglicht, sich besser aufeinander abzustimmen. Das Startup hat nicht nur den Stromverbrauch selbst im Blick, sondern auch die Abschnitte Wärme und Mobilität. So lassen sich über verschiedene Module der Software nicht nur ganze Quartiere effektiv managen, sondern auch Mieterstromprojekte verwalten und das Laden von E-Fahrzeugen präzise steuern.

Dekarbonisierung durch den Abschied vom Öl

Das letzte Startup, das wir in dieser Episode vorstellen, kommt aus dem Bereich der synthetischen Biologie. Origin.bio hat es sich zum Ziel gesetzt, die Produkte der Petrochemie durch biologisch erzeugte Stoffe zu ersetzen. Denn die Herstellung der Stoffe aus Rohöl erzeugt nicht nur umweltschädliche Abfallstoffe, sondern setzt auch große Mengen CO2 frei. Laut Fraunhofer waren das im Jahr 2007 nicht ganz 50 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente für die deutsche Grundstoffchemie, zu der die Petrochemie zählt. Wie genau Origin.bio sein Ziel erreichen will erklären wir ab Minute 12:00.

Der Tado-Investor Target Partners

Mit Target Partners (ab Minute 14:50) nehmen wir in dieser Episode einen Münchner VC unter die Lupe, der besonders ausdauernd agiert. Der Risikokapitalgeber verspricht nämlich, früh einzusteigen um dann besonders lange an Bord zu bleiben und seine Portfolio-Unternehmen zu unterstützen. Dazu sucht er nach Early-Stage-Startups mit  „radikalen Technologien, die dazu bestimmt sind, sich weltweit durchzusetzen“. Seine Ausdauer hat der VC nicht nur bei Tado unter Beweis gestellt, wo er bereits in der ersten Finanzierungsrunde 2013 einstieg.

Den erwähnten CO2-Countdown des Mercator Research Instituts findet Ihr übrigens auf dieser Webseite. Dort hat das MCC auch weitere Hintergrundinfos zusammen getragen.