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Digitalbranche erwartet harte Zeiten

Das Geschäftsklima-Index von Bitkom und Ifo-Institut ist weiter im Sinkflug. Während die aktuelle Lage in der Digitalbranche noch vergleichsweise gut ist, geben die Erwartungen für die kommenden Monate Anlass zur Sorge.

Die IT- und Kommunikationsbranche ist mit ihrer aktuellen Geschäftslage noch größtenteils zufrieden. Zwar ist der entsprechende Index für die Digitalbranche im September gegenüber dem Vormonat um 4,8 auf nun 30,5 Punkte gefallen, doch liegt dieser Wert nur leicht unter dem langjährigen Mittel.

Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate stimmen jedoch weniger optimistisch. Der Index der Geschäftserwartungen liegt bei -15,6 Punkten. Im August hatte dieser Wert bei -5,2 und im Januar noch bei +18,8 Punkten gelegen. Der Bitkom-Ifo-Digitalindex, der sich aus dem Mittelwert von Geschäftslage und -erwartungen bildet, ist derzeit mit 6,2 Punkten noch leicht positiv, im Vormonat lag er bei 14,1 Punkten.

„Damit zeigt sich die Branche derzeit robuster als zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 und während der internationalen Finanzkrise im Jahr 2008“,

sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

„Positiv blicken vor allem jene Unternehmen in die Zukunft, die ihren Kunden bei der Krisenbewältigung helfen können, z.B. indem sie Prozesse effizienter gestalten und so Energie einsparen.“

Digitalbranche sucht weiter Fachkräfte

Trotz der schwierigen Lage wollen viele Unternehmen der ITK-Branche zusätzliche Jobs schaffen. Die Beschäftigungserwartungen liegen bei 24 Punkten und damit deutlich im Plus. Das bedeutet, dass die überwiegende Mehrzahl der Unternehmen in den kommenden drei Monaten zusätzliche Arbeitskräfte einstellen will. Rohleder sagt:

„Die Nachfrage nach IT-Fachkräften bleibt weiterhin hoch.“

Düsterer sieht die Lage in der Gesamtwirtschaft aus. Das Ifo-Institut weist für das Geschäftsklima einen Wert von -15,7 Punkten aus. Im Januar 2022 betrug der Geschäftsklimaindex noch +10,0 Punkte. Die Geschäftslage ging um 6,9 auf 15,4 Punkte zurück. Die Erwartungen rutschten um weitere 11,0 Punkte ab und lagen mit -42,3 Punkten sehr deutlich im negativen Bereich.