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AATec Medical startet mit 2,7 Millionen Euro Seed-Finanzierung

Das Biotech-Startup AATec Medical arbeitet an einem neuartigen entzündungshemmenden Medikament für die Behandlung von Atemwegserkrankungen. In seiner Seed-Finanzierungsrunde konnte sich das Münchner Unternehmen nun 2,7 Millionen Euro sichern.

AATec Medical arbeitet mit dem Wirkstoff Alpha-1-Antitrypsin (AAT). Dieser humane Serinproteaseinhibitor (SERPIN) ist für den Schutz von Gewebe vor Schädigung durch Proteasen zuständig, was bedeutet, dass er sowohl entzündungshemmend als auch antiviral wirkt. Das Startup hat einen Weg gefunden, um das bisher nur aus menschlichem Blutplasma herstellbare AAT auf industriellem Weg zu synthetisieren. Auf diese Weise sinkt der Preis für den Wirkstoff deutlich, was neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnet. Hierzu zählt etwa die Gabe in Kombination mit einer innovativen Inhalationstechnologie für die Behandlung von Atemwegserkrankungen.

Die Technologie des Unternehmens ist durch ein Patentportfolio abgesichert und basiert auf Forschungsarbeiten der Mitgründer Dr. Manfred Stangl, Leiter der Nieren- und Pankreastransplantation am Klinikum der Universität München und Chief Scientific Officer von AATec, Dr. Michael Strassmair, Leiter der Abteilung für Handchirurgie am Manus Sana Krankenhaus in Starnberg/München und Chief Medical Officer von AATec.

AATec plant erste klinische Studien für 2024

Mit der Bekanntgabe der Seed-Finanzierungsrunde verlässt das Startup zugleich den Stealth-Modus und gibt den Beginn der operativen Aktivitäten bekannt. Die investierten 2,7 Millionen Euro stammen von namentlich nicht genannten Privatinvestoren, Branchenexperten und Family Offices. Die Finanzmittel sollen verwendet werden, um die Technologie des Startups zu skalieren und das Team zu erweitern. Außerdem will das Startup die klinische Entwicklung des ersten Produktkandidaten, ATL-105, einer innovativen Formulierung für die inhalative Behandlung von Atemwegserkrankungen, für den Start im Jahr 2024 vorbereiten.

Dr. Rüdiger Jankowsky, Mitgründer und CEO von AATec, sagte:

„Ich bin begeistert vom enormen therapeutischen Potenzial von Alpha-1-Antitrypsin, das durch unsere präklinische Forschung validiert wurde. In Kombination mit innovativer Inhalationstechnologie werden wir einen entscheidenden Unterschied in der zukünftigen Behandlung von Entzündungs- und Infektionskrankheiten machen. Unser schlanker Entwicklungsansatz, der von unserem Expertenteam umgesetzt und von renommierten akademischen Experten und Industriepartnern unterstützt wird, ermöglicht ein effizientes Vorgehen, sodass wir klinische Studien voraussichtlich im Jahr 2024 beginnen können.“

Dr. Karsten Ottenberg, Mitbegründer von AATec und Beiratsvorsitzender, fügte hinzu:

„Wir entwickeln AATec Medical mit der Vorstellung, dass Alpha-1-Antitrypsin das Potenzial für eine globale gesellschaftliche Wirkung hat. Es kann den hohen medizinischen Bedarf für eine Reihe von schweren Krankheiten adressieren, einschließlich der Herausforderungen durch heutige endemische und potenziell pandemische Viruserkrankungen. Ich freue mich sehr, dass wir ein erfahrenes Managementteam unter der Leitung von CEO Rüdiger Jankowsky gewinnen konnten, das über umfassende Erfahrungen in der Führung von Startup-Unternehmen und der kompletten biopharmazeutischen Produktentwicklung verfügt.“