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Biotech-Startup Epiqmax

Das Team des Biotech-Startups Epiqmax hat sich in der Histonmodifikationsgruppe am Biomedizinischen Zentrum in München kennengelernt. Mit ihrem Wissen und ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich der Massenspektrometrie und epigenetischen Modifikationen wollen sie einen Beitrag bei der Entwicklung epigenetischer Medikamente leisten.

Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch und Euer Dienstleistung bitte kurz vor!

Wir von Epiqmax messen sogenannte epigenetische Modifikationen. Diese Modifikationen befinden sich im Zellkern unserer Körperzellen und können durch Umwelteinflüsse verändert werden. Ebenso beeinflussen diese Modifikationen eine Vielzahl an Krankheiten, so dass wir mit unserer Messung einen direkten Zusammenhang zwischen dem bisherigen Lebensstil und möglichen Krankheiten herstellen können. Diesen Service bieten wir zurzeit der pharmazeutischen Industrie und Forschungslaboren an, um bessere und personalisierte Medikamente herzustellen. Auf lange Sicht möchten wir diese Expertise zu einem diagnostischen Test im Krankenhaus weiterentwickeln.

Wir Gründer haben uns alle an der LMU kennengelernt. Victor (Bioinformatiker, 32) und Moritz (Biochemiker, 30) haben zusammen bei Axel (Biologe, 51) am Lehrstuhl für Molekularbiologie promoviert. Dabei ist das große Verlangen entstanden, den Nutzen der Epigenetik in die Anwendung zu bringen und damit medizinischen Fortschritt in der personalisierten Medizin zu erreichen.

Epigenetische Modifikationen analysiert

Aber das gibt’s doch schon längst!

Größtenteils werden für die Analyse von epigenetischen Modifikationen Antikörper verwendet. Die bergen jedoch im Bereich der Epigenetik viele Probleme und führen zu mehrdeutigen Ergebnissen.

Wir lösen diese Probleme, indem wir ein sogenanntes Massenspektrometer für die Analyse verwenden. Dieses Gerät misst die Modifikationen sehr sensitiv und spezifisch. Und so können wir sogar unsere Arbeitsschritte skalieren und den gesamten Prozessfluss für die klinische Anwendung weiterentwickeln.

Was war Eure bisher größte Herausforderung?

So schön und praktisch ein solches Massenspektrometer auch ist, der Preis für eine solche Maschine liegt im mittleren sechsstelligen Bereich. Und so sind wir eifrig auf der Suche nach Investoren, die das Potenzial unserer Idee verstehen und bereit sind, uns zu unterstützen.

Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Wir sind mehr als zufrieden nach einem halben Jahr seit unserer Gründung. Wir haben bereits Kunden, mit denen wir zusammenarbeiten. Insbesondere der frühe Austausch mit diesen Kunden zeigt uns, an welchen Stellschrauben wir noch drehen müssen, um vollends in den Markt einzutreten.

Ach ja, und dann noch die Zahlen: Wir sind in der Lage, über 60 Modifikationen in unter 10 Minuten zu messen und gleichzeitig drei schnelle Runden Kicker zu spielen. Das muss erstmal einer nachmachen.

München: Idealer Standort für Biotech-Firmen

Was bedeutet München für Euch?

Als ein Gründerteam bestehend aus „Einheimischen“, national „Zuagroasten“ und sogar international „Zuagroasten“ erleben wir München als idealen Standort für unser Team. Insbesondere auf dem Campus Martinsried sind wir in engem Kontakt mit vielen Biotech-Firmen und anderen Biotech-Startups. Das führt dazu, dass wir jede Menge Unterstützung erhalten und uns einfach auf die nächsten Schritte freuen!

Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Weder noch. Wir haben uns dafür entschieden, die „Realo“-Brille aufzusetzen und unser Unternehmen Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Das bedeutet, dass wir einerseits keine Pläne haben auf den Mond zu fliegen (wie etwa Jeff Bezos oder Elon Musk), aber gleichzeitig werden wir auch nicht so schnell von der Bildfläche verschwinden.

Bayern oder ’60?

Ganz heikle Frage. Um den internen Frieden im Team zu wahren, können wir nur so viel sagen: Unsere Unternehmensfarben sind akribisch ausgewählt, um größtmögliche fußballerische Neutralität auszustrahlen und damit keinem Fanlager im Team zu entsprechen…