Das VEMP-System von Reactive Robotics im Einsatz.
© Reactive Robotics

Reactive Robotics schließt Series-C-Runde ab

Das Münchener Medizintechnik-Startup Reactive Robotics entwickelt ein intelligentes Assistenzsystem, das die Frühmobilisierung von Intensivpatienten unterstützt. Nun konnte es sich eine Finanzierung im insgesamt mittleren siebenstelligen Bereich sichern.

Reactive Robotics wurde 2015 gegründet und entwickelt mit dem „VEMO“-System (Very Early Mobilization) intelligente Assistenzroboter für die Intensivmedizin. Sie sollen eine schnellere Genesung und Therapie von Patienten auf Intensivstationen ermöglichen. Bei dem System handelt es sich um ein robotisches Exoskelett, das am Patientenbett angebracht und von einer Pflegekraft an den Beinen des Patienten befestigt wird. Der Roboter richtet den Patienten dann auf und führt mit ihm typische Gehbewegungen durch. So ermöglicht VEMO eine regelmäßige Aktivierung der Beinmuskulatur des Intensivpatienten, was Kreislauf und Atmung fördern sowie den Abbau von Muskeln und Knochen verhindern soll. Laut Unternehmensangaben beschleunigt sich die Genesung von Intensivpatienten mit VEMO im Schnitt um 20 Prozent. Seit 2020 ist das System nun in mehreren Krankenhäusern im Einsatz.

Alexander König, Gründer und CEO von Reactive Robotics, sagt:

„Die vorliegenden klinischen Erfahrungen aus Studien an der Charité, der Schön Klinik Bad Aibling und weiteren Krankenhäusern zeigen uns, dass wir mit unserer Lösung auf dem richtigen Weg sind. Wir sind sehr stolz – insbesondere in Zeiten der Pandemie, aber auch darüber hinaus – einen Beitrag zur Entlastung des Pflegepersonals leisten zu können. Unsere Investoren haben uns von Anfang an mit Branchenerfahrung und dem erforderlichen Kapital dabei unterstützt, unseren ambitionierten Zeitplan einzuhalten und die erforderlichen Zertifizierungen und Zulassungen zu erhalten. Wir freuen uns, sie auch weiterhin an Bord zu haben.“

Reactive Robotics „hat sich beeindruckend entwickelt“

An der aktuellen Series-C-Finanzierungsrunde beteiligten sich die Altgesellschafter Bayern Kapital, High-Tech Gründerfonds, Dr. Doll Holding und TQ Group. Neu hinzugekommen ist die Henrik Schunk Beteiligungs-GmbH. Zuletzt sammelte Reactve Robotics 2017 neues Kapital ein. Auch damals handelte es sich um ein siebenstelliges Investment dessen genaue Höhe nicht bekanntgegeben wurde.

Georg Ried, Geschäftsführer von Bayern Kapital, erklärt:

„Reactive Robotics hat sich seit unserer Erstbeteiligung nicht nur technologisch, sondern auch unternehmerisch beeindruckend entwickelt und die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Krankenhäusern und Zulieferern stark vorangetrieben. Wir sehen beim VEMO-System das Potenzial, sich langfristig zum ‚Standard of Care‘ im Bereich Frühmobilisierung zu entwickeln. Wir freuen uns deshalb sehr, die weiteren Expansionsschritte des Unternehmens zu begleiten.“