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Stabl Energy nimmt ersten Second-Life-Speicher in Betrieb

Stabl Energy hat eine Technologie entwickelt, mit der ausrangierte Elektrofahrzeugbatterien sicher und effizient weiter verwendet werden können – sogenannte Second-Life-Speicher. In einem ersten Pilotspeicher mit renommierten Partnern wurde diese Lösung nun in Betrieb genommen.

Stabl Energy entwickelt eine Technologie, die Batteriespeicher effizienter, sicherer und günstiger macht. Dazu teilen die Münchner Hochvolt-Batteriepacks in viele kleinere Module auf. Mit der eigens entwickelten Technologie werden diese dann dynamisch miteinander verschaltet. Dieses Konzept soll vor Ausfällen schützen, die Sicherheit verbessern und Energie sparen. Mit der Stabl-Technologie können sowohl neue als auch ausrangierte Batterien, etwa von Elektroautos, genutzt werden. So erhalten Altbatterien eine zweite Verwendung als stationäre Speicher.

Technische Hürden von Second-Life-Batterien

Die Wiederverwertung dieser Second-Life-Batterien hat einige technische Hürden: herkömmliche Speicher sind eine Kette aus vielen Batteriemodulen. Diese statische Kette aus Batteriespeichern hat, wie jede Kette, die Eigenschaft, dass das schwächste Glied die Performance bestimmt. Konkret: der Speicher mit dem niedrigsten Energieinhalt bestimmt die entnehmbare Kapazität. Gebrauchte Fahrzeugbatterien haben aber nach vielen Jahren unterschiedliche Zustände, etwa bedingt durch unterschiedliche Belastung, aber auch Produktionstoleranzen. Daher ist der herkömmliche Ansatz von stationären Speichern nicht geeignet für Second-Life.

Stabl Energy hat hierzu eine Lösung entwickelt, die Batteriespeicher effizienter und sicherer machen und die Integration von ausrangierten Batterien aus Elektrofahrzeugen in hohen Stückzahlen ermöglichen soll. Die Technologie des Münchner Startups kann nach Unternehmensangaben problemlos mit den teilweise sehr unterschiedlichen Restkapazitäten der Batteriemodule aus dem Fahrzeug umgehen, wodurch die Batterien länger genutzt werden können.

Produkt außerhalb des Labors

Nun hat das Münchner Energy-Startup seine Technologie erstmals in einem Speicher eingebaut. Der Speicher besteht aus 24 gebrauchten Batteriemodulen aus alten KIA Soul EV und hat einen Energieinhalt von 72 kWh. Zusammen mit den Projektpartnern von Encore, einem Corporate Startup aus der DB Bahnbau Gruppe GmbH, Inno2grid und Dellcon wurde das Projekt am Euref Campus realisiert und ist seitdem öffentlich zu besichtigen.

„Wir sind froh, unser Produkt nun auch in einem realen Umfeld außerhalb des Labors zeigen zu können. Mit den nun abgeschlossenen Zertifizierungen für unser Produkt starten wir in die Serie und lassen möglichst viele Unternehmen an der Energiewende mitwirken“,

sagt Co-Founder und Co-CEO Nam Truong.

Stabl Energy plant mit seinen Partnern für die nächsten Jahre weitere Projekte bei unterschiedlichen Kunden. Neben bahnnahen Anwendungen wie Pufferung von Ladestationen an Bahnhöfen sind auch Projekte mit Gewerbe- und Industriebetrieben in Planung, um deren Strombezug zu optimieren oder eine Notstromversorgung bereitzustellen.

„So verlängern wir die Lebenszyklen von Autobatterien und wollen möglichst viele Unternehmen an der Energiewende teilhaben lassen“,

erklärt Truong weiter.

Regina Bruckschlögl

Nach eigenen Startup-Erfahrungen blickt sie als Redakteurin von Munich Startup nun aus einer anderen Perspektive auf die Münchner Startup-Szene – und entdeckt dabei jeden Tag, wie vielfältig das Münchner Ökosystem ist. Startup Stories, die erzählt werden wollen!

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