Foto: Kevin Schmid / Unsplash

Was genau machen Traveltech-Startups?

Wie kann die Reisebranche effizienter, digitaler, nachhaltiger werden? Traveltech-Startups liefern innovative Antworten mit innovativen Lösungen. Ziel dabei ist immer, das Reiseerlebnis für Reisende effizienter, personalisierter und angenehmer zu gestalten.

Die Deutschen lieben es bekanntlich zu reisen. Im Jahr 2023 haben 77 Prozent der Deutschen wenigstens eine Urlaubsreise von mindestens fünf Tagen unternommen. Und nach einem Corona-Tief gleichen sich die Zahlen der Urlaubsreisen zunehmend auch wieder an das Vor-Pandemie-Niveau an. Die Reisebranche kann also aufatmen und sich auf andere Baustellen konzentrieren – wie beispielsweise auf das Thema Digitalisierung.

Effizienter & transparenter

Ein Thema, das aus verschiedenen Gründen wichtig für die Branche ist:

  1. Effizienzsteigerung: Durch den Einsatz digitaler Technologien können viele Prozesse automatisiert werden, was zu einer erheblichen Effizienzsteigerung führt. Dies betrifft beispielsweise Buchungen, Zahlungen, Check-ins, Bordkarten und vieles mehr.
  2. Verbesserte Kundenerfahrung: Digitale Lösungen ermöglichen es Reisenden, ihre Reisen auf individuelle Bedürfnisse zuzuschneiden. Von der Buchung über die Reiseplanung bis hin zu Empfehlungen vor Ort kann die gesamte Reiseerfahrung personalisiert und verbessert werden.
  3. Transparenz und Auswahlmöglichkeiten: Durch die Digitalisierung haben Reisende Zugang zu einer Fülle von Informationen über Reiseziele, Unterkünfte, Transportmittel und Aktivitäten. Dies ermöglicht es ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen und die für sie besten Optionen auszuwählen.
  4. Wettbewerbsfähigkeit: Unternehmen in der Reisebranche müssen wettbewerbsfähig bleiben, indem sie mit den sich ständig ändernden Kundenanforderungen Schritt halten. Die Digitalisierung ermöglicht es Unternehmen, agiler zu werden und sich schnell an neue Trends und Technologien anzupassen.
  5. Nachhaltigkeit: Durch die Digitalisierung können auch umweltfreundlichere Lösungen in der Reisebranche gefördert werden. Zum Beispiel können digitale Tickets und elektronische Dokumente den Papierverbrauch reduzieren, und intelligente Routenplanungssysteme können dazu beitragen, den Treibstoffverbrauch zu optimieren.

Lösungen für die Reisebranche

Und hier kommen Traveltech-Startups ins Spiel. Traveltech – abgeleitet von „Travel Technology“ – bezeichnet Unternehmen, die sich mit ihren Lösungen auf die Reisebranche fokussieren. Entwickelte Technologien können verschiedene Bereiche abdecken, darunter Buchungssysteme, Online-Reiseagenturen, Reservierungsplattformen, Reiseplanungsanwendungen, Zahlungsabwicklungssysteme, Bewertungs- und Empfehlungsplattformen, digitale Reiseführer, Navigations- und Kartendienste, Reiseversicherungsdienste und vieles mehr.

Zu den Technologien, die im Traveltech eingesetzt werden, gehören künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Big Data-Analyse, mobile Anwendungen, Cloud Computing und Blockchain. Insgesamt zielen Traveltech-Startups darauf ab, das Reiseerlebnis für Reisende effizienter, bequemer und personalisierter zu gestalten.

Traveltech-Startups aus München

Natürlich lassen sich auch in der Münchner Startup-Szene Traveltech-Startups finden. Dazu zählen unter anderem:

Lanes & Planes: Das 2017 gegründete Reisesoftware-Unternehmen hat eine Buchungsplattform für Geschäftsreisen entwickelt, die sich an Vorbildern aus dem B2C-Geschäft orientiert. Mit einem All-in-One-Ansatz kümmert sich das Startup um Reisebuchungen, Genehmigungen und Spesenmanagement in einer digitalen Plattform, die Integrationen in alle bestehenden Unternehmenssysteme ermöglicht.

Flyla: Das 2016 gegründete Unternehmen bietet Studierenden und Jugendlichen auf seiner Plattform exklusiv günstige Last-Minute-Flugtickets. 2020 wurde das Portal aufgrund der Pandemie vorübergehend stillgelegt, seit 2022 ist Flyla wieder aktiv.

Holidu: Holidu betreibt ein gleichnamiges Buchungsportal für Ferienhäuser, das nach Unternehmensangaben jährlich mehr als 100 Millionen NutzerInnen verzeichnet. Zudem bietet das Unternehmen eine Software- und Servicelösung für FerienhausvermieterInnen an, die ihnen hilft, mehr Buchungen mit weniger Aufwand zu generieren.

Faircations: Das Startup bietet UrlauberInnen nachhaltige Reisen verschiedenster Anbieter an, die über die Plattform gebucht werden können. Dabei geht es Faircations nicht nur darum, eine wachsende Nachfrage nach solchen Reisen zu bedienen. Das Startup will auch zeigen, dass selbst ein normaler Strandurlaub auf Mallorca nachhaltig gestaltet werden kann. Faircations will bei seinen Angeboten alle Aspekte der Nachhaltigkeit mit einbeziehen, also auch ökonomische und soziale Aspekte, wie beispielsweise die faire Bezahlung von HotelmitarbeiterInnen.

Roadsurfer: Mit Corona hat auch Camping und Caravaning einen Aufschwung erhalten. Das Startup Roadsurfer betreibt eine Flotte von Camper-Bussen unterschiedlicher Hersteller, die KundInnen über die Online-Plattform mieten können. Abgeholt und zurückgegeben werden die Busse dann an einer der zahlreichen Stationen, die das Startup in mehreren Ländern betreibt. Mit weiteren Angeboten wie dem Verkauf gebrauchter Fahrzeuge, der Möglichkeit zur Langzeitmiete und einer Buchungsplattform für individuelle und private Stellplätze will Roadsurfer den Reisewilligen ihren Urlaub noch weiter versüßen.

Freeway Camper: Ein Startup, dass ebenfalls von dieser Entwicklung profitiert, ist Freeway Camper. Die Münchner betreiben seit 2020 eine Plattform, auf der KundInnen Bullis, Campervans und Wohnmobile direkt mieten können. Außerdem erlaubt sie es den NutzerInnen auch direkt Campingplätze in ganz Europa zu buchen. So will das Startup zur umfassenden Anlaufstelle für einen gelungenen Campingurlaub werden.

Off: Und auch Off – ehemals Camperboys – bietet Camper zur Vermietung an. Außerdem arbeitet das Unternehmen an einer digitalen Customer Journey, um seinen KundInnen mit dem persönlichen Off Guide die Routenplanung zu erleichtern.