© Westwing

„Hin und wieder unterschätzt zu werden, kann durchaus von Vorteil sein“ — Delia Fischer im Interview

WestwingHappy Place für alle Interior-Fans. Seit 2011 hat es sich Gründerin Delia Fischer — zusammen mit ihren Co-Gründern Stefan Smalla, Tim Schäfer, Matthias Siepe und Georg Biersack — zur Aufgabe gemacht, bezahlbare und moderne Möbel online für ein breites Publikum zugänglich zu machen. Wie ist sie auf diese Idee gekommen? Und hat sie es als Vor- oder Nachteil empfunden, eine Gründerin in der von Männern dominierten Startup-Szene zu sein? Antworten zu diesen — und weiteren Fragen — im Interview.

Was hat Dich zur Gründung motiviert?

Mein Job bei Elle und Elle Decoration hat mir sehr viel Spaß gemacht, aber ich wollte ab einem bestimmten Punkt auch etwas Eigenes gründen. Ich war immer etwas offener und habe mich nach neuen Möglichkeiten umgesehen. Ich hatte damals dann auch mehrere Geschäftsideen, allerdings verwarf ich auch alle wieder. Durch meinen Job stellte ich dann fest, dass es viel Mode im Internet zu kaufen gab, aber kaum — und vor allem kaum schöne und zugleich bezahlbare — Einrichtungsgegenstände. Schöne und individuelle Interior-Produkte allen zugänglich zu machen — diese Idee hat mich motiviert und motiviert mich bis heute.

Hattest Du Vorbilder beim Gründen?

Mich hat beispielsweise die Spanx-Gründerin Sara Blakely sehr inspiriert. Sie wollte unter ihrem Kleid eine schmalere Silhouette und als es kein passendes Produkt gab, hat sie es einfach selbst gemacht.

Wann und wo bekommst Du die besten Ideen?

Oft auf Reisen. Aber es kann auch passieren, dass ich mitten in der Nacht aufwache und eine neue Idee habe.

Man muss nicht alles alleine können

Dein größtes Talent?

Wenn ich etwas mache, dann mit Leidenschaft.

Der größte Irrtum, dem Du je unterlegen bist?

Alles alleine können zu müssen.

Deine Geheimwaffe beim Networking?

Immer ein ehrliches Interesse an dem Gesprächspartner haben.

Erscheint es Dir gerade als eine gute Zeit, um zu gründen? Warum?

Ja, denn es war nie einfacher, sich zu vernetzen und auszutauschen.

Die drei übelsten Vorurteile, die Dir im Gründeralltag begegnet sind?

Ich habe immer versucht, mich nicht auf Vorurteile zu konzentrieren, sondern schnell erkannt, dass ich zu mir und meinen Stärken — und Schwächen — stehen sollte.

Was liegt auf Deinem Schreibtisch gerade ganz oben?

Die Entwürfe unserer Westwing Collection die wir im November launchen.

Unterschätzt zu werden kann von Vorteil sein

Was macht Dich glücklich?

Glücksmomente gibt es Gott sei Dank viele. Und das macht meine Arbeit auch aus. Es macht einfach Spaß, seinen Traum leben zu können und sich mit seiner größten Leidenschaft im Job beschäftigen zu dürfen.

War es für Dich von Vorteil oder von Nachteil, eine GründerIN zu sein?

Weder noch. Jedoch: Hin und wieder unterschätzt zu werden, kann durchaus von Vorteil sein 😉 .