Bruno Ginnuth von CleverShuttle

Effizient und umweltfreundlich — 7 Fragen an… CleverShuttle

Grün und günstig: Das ist das Motto von CleverShuttle. Der Fahrdienstanbieter legt Wert auf Effizienz und Umweltfreundlichkeit. Wie das Geschäftsmodell aussieht, hat uns Gründer und Geschäftsführer Bruno Ginnuth verraten, nachzulesen in unseren 7 Fragen.

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch und Euer Unternehmen bitte kurz vor!

Wir haben CleverShuttle 2014 gegründet. Jan Hofmann, mein ehemaliger Kommilitone und Mitgründer, war als Berater bei der Deutschen Bahn tätig und musste damals sonntags und donnerstags zum Bahnhof. Der Weg zum Hauptbahnhof, mit dem öffentlichen Nahverkehr, war lang und umständlich.

Wenn er abends spät ankam, hat er sich deshalb nach Hause oft ein Taxi genommen. Er war nicht der Einzige und ihm ist aufgefallen, dass die Leute, mit denen er zuvor im Zug gesessen hatte, in einem anderen Taxi, oft in die gleiche Richtung gefahren sind. Da kam die Idee auf, dass diese Menschen doch zusammen günstiger fahren könnten.

CleverShuttle war damit der erste umweltfreundliche und behördlich genehmigte Fahrdienst auf deutschen Straßen. Mittlerweile zählen wir fast 400 Angestellte und sind neben München in Stuttgart, Berlin, Hamburg und Leipzig unterwegs.

Wir — das sind meine Kollegen Jan Hofmann (COO) und Slava Tschurilin (CTO), beide kenne ich seit der Grundschule, und ich, Bruno Ginnuth (CEO).

CO2-neutrale Beförderung mit Kostenersparnis

2. Aber das gibt’s doch schon längst!

Ob Dolmuş in der Türkei, Marschrutka in der Ukraine oder Chapa in Mosambik. Die Idee, die Strecke als Fahrgemeinschaft zurückzulegen, existiert seit vielen Jahrhunderten.

Was bisher jedoch fehlte: ein Algorithmus, der Fahrgäste mit ähnlichen Routen bündelt, sodass sie möglichst geringe Umwege zurücklegen müssen.

Anstatt ein Auto pro Kunde zu verwenden, legt unser Algorithmus angefragte Routen passend zusammen, sodass ein Auto mehrere Fahrgäste an ihre Ziele bringt. Das sogenannte RidePooling. Dadurch reduzieren wir effektiv den motorisierten Individualverkehr und entlasten unsere Städte. Durch die ausschließliche Verwendung von Batterieelektrischen- und Wasserstofffahrzeugen, sparen wir außerdem Emissionen. Die Beförderungen sind nahezu CO2-neutral und im Schnitt 60% günstiger als die Fahrt mit einem gewöhnlichen Taxi.

CleverShuttle kombiniert somit einen individuellen, umweltfreundlichen Chauffeurservice und effizientes RidePooling zu einem grünen und günstigen Fahrdienst. Buchung und Bezahlung erfolgen über die kostenlose CleverShuttle-App, die für Android und iOS verfügbar ist.

Einmal im Monat fährt der Chef noch selbst

3. Was war Eure bisher größte Herausforderung?

Die ersten Monate sind wir Gründer alle selbst gefahren. Nach einem verrückten Arbeitstag im Büro, oft bis spät nachts, auch um die stetig steigende Nachfrage überhaupt bedienen zu können. Das Feedback der Gäste, die überwältigenden Eindrücke und die vielen tollen Menschen, die wir dadurch kennengelernt haben, das alles ist schon ein unglaublich gutes Gefühl. Heute haben wir fast 400 Mitarbeiter, davon 300 Fahrer, dennoch versuche ich zumindest einmal im Monat eine Schicht selbst zu fahren, damit dieser persönliche Dialog auch weiterhin bestehen bleibt.

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Wir können seit der Gründung auf ein rasantes Wachstum zurückschauen. Im März 2016 eröffneten wir in Leipzig, nur drei Monate später fuhren unsere Fahrzeuge in München und Berlin. Es folgten Hamburg und Stuttgart.

„Eine äußerst dynamische Gründerszene“

5. Was bedeutet München für Euch?

2017 kürte INRIX München zum wiederholten Male zur „Stauhölle Deutschlands“. Wer in München Auto fährt, der stand letztes Jahr 51 Stunden im Stau.

Wir wollen einen Teil dazu beitragen den Verkehr in der Landeshauptstadt effizienter und grüner zu machen.

München hat für uns eine äußerst dynamische Gründerszene, die wirklich spannende Innovationen aufweisen kann und definitiv auf der Liste der heißen Startup-Spots in Europa steht.

6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Bis Ende des Jahres 2018 werden wir in Dresden und Frankfurt am Main eröffnet haben. Mit Leipzig werden wir dieses Jahr auch den ersten Standort als profitabel ausweisen können. Wir sind also optimistisch, dass uns die Epic Fail Night erspart bleiben wird.

7. Club oder Kneipe: Helene oder Harlekin?

Am liebsten auf ein gemütliches Bier in die Kneipe ums Eck.