Nachdem die Zahl der Neugründungen in den deutschen Innovations-, Technologie- und Gründerzentren 2017 zurückging und 2018 stagnierte, konnte sie im vergangenen Jahr wieder wachsen.
Wie der Bundesverband Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren (BVIZ) mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 1.360 neue Unternehmen in den Zentren gegründet. Das sind 4 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Die Zahl der extern betreuten Neugründungen stieg sogar um 29 Prozent auf 3.620, so der Verband.
Deutschlandweit zählt der BVIZ über 350 Innovations-, Technologie- und Gründerzentren sowie Technologieparks. Ende 2019 waren darin insgesamt 16.660 Firmen als Mieter untergekommen. Seit ihrer Eröffnung haben die Zentren laut Verband 291.980 Arbeitsplätze geschaffen, zudem sind ihnen 34.140 Unternehmen wieder entwachsen. Zudem liege die Erfolgsquote bei den Startups aus den Gründerzentren bei 99 Prozent. Der BVIZ äußert sich in einer Pressemitteilung so:
„Die kumulierte Anzahl der zwischenzeitlich aus den Zentren an einen anderen Standort in der Region ausgezogenen Unternehmen und die Gesamtsumme der über die vergangenen über 30 Jahre geschaffenen Arbeitsplätze spiegeln nicht zuletzt die Kontinuität der Arbeit der Zentren und deren Ergebnisse als effiziente Instrumente regionaler Wirtschaftsförderung wieder.“
Trendumkehr bei Neugründungen
Diese Ergebnisse bestätigen den bundesweiten Trend, wonach die Gründungstätigkeit in Deutschland im vergangenen Jahr – nach rückläufigen Zahlen in den vorangegangenen fünf Jahren – erstmals wieder angestiegen sind. So vermeldete etwa die KfW in ihrem Gründungsmonitor 2020, dass es 2019 insgesamt 605.000 Existenzgründungen gab – 58.000 bzw. 11 Prozent mehr als noch 2018. Hierbei handelt es sich allerdings überwiegend um Nebenerwerbsgründungen, während in den Zentren fast ausschließlich Haupterwerbsgründungen stattfinden.
Durch die Corona-Krise steht die Trendumkehr bei den Gründungen in Deutschland allerdings auf tönernen Füßen. Zur Veröffentlichung des KfW Gründungsmonitor 2020 im April erklärte dazu Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW:
„Die Gründungstätigkeit in Deutschland hat 2019 erstmals seit 5 Jahren wieder angezogen. Für das Jahr 2020 wird sich zeigen, ob angesichts der großen Sorgen, die die Corona-Krise besonders für Selbständige mit sich bringt, ein Plus bei Notgründungen oder ein Minus durch den Abbruch von Gründungsplänen überwiegen werden.“