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Bayern europäischer Spitzenreiter bei Patentanmeldungen

Das Europäische Patentamt (EPA) hat im vergangenen Jahr einen Rekord bei den Patentanmeldungen verzeichnet: Es wurde 188.600 Anmeldungen eingereicht. Das sind 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Bayern führt das Ranking aller europäischen Regionen an.

Nach einem Corona-bedingten Rückgang erreicht die Zahl der Anmeldungen beim EPA einen historischen Höchststand. Die meisten Patentanmeldungen kamen mit 46.533 aus den USA. Dahinter folgen Deutschland mit 25.969 Anmeldungen, Japan mit 21.681 und China mit 16.665. Die Rekordzahlen unterstrichen die Kreativität und Widerstandsfähigkeit von ErfinderInnen in Europa und weltweit, sagte EPA-Präsident António Campinos.

„Wir sind wieder auf Kurs“,

sagt EPA-Chefvolkswirt Yann Ménière.

„Der recht deutliche Anmeldeanstieg im vergangenen Jahr kompensiert den kleinen Rückgang im Jahr davor. Forschung und Entwicklung bedeuten für Unternehmen langfristige Investitionen, die von Krisen nicht so stark beeinflusst werden.“

München und Bayern vorne in der EPA-Statistik

Bayern führt die EPA-Statistik der europäischen Regionen mit 7656 Anmeldungen an und liegt deutlich vor der zweitplatzierten Île-de-France mit 6705. In Deutschland folgen auf dem zweiten Platz Nordrhein-Westfalen mit 5248 Patentanmeldungen und Baden-Württemberg mit 5087.

Aus München kommen 3757 Patentanmeldungen. Die Landeshauptstadt liegt im deutschen Städtevergleich mit großem Abstand vor Ludwigshafen (1089), Stuttgart (1086), Berlin (825) und Leverkusen (680). Ménière sagt, dass München zwar ein Stück weit von seiner Rolle als Sitz des EPA profitiere, der Effekt aber überschaubar sei und die Statistik nicht verzerre.

Kürzlich veröffentlichte das Deutsche Patent- und Markenamt, ebenfalls mit Sitz in München, seine Jahreszahlen für 2021. In deren Ranking lag Baden-Württemberg bei der Zahl der Patentanmeldungen vor Bayern. Hinter den unterschiedlichen Zahlen könnten unterschiedliche Anmeldestrategien der Unternehmen stecken, so Yann Ménière.