Das Gründerteam von Kranus Health: Nikolay Dimolarov, Thilo Kleinschmidt, Kurt Miller und Jens Nörtershäuser (v.l.)
Foto: Kranus Health

App gegen erektile Dysfunktion: Kranus Health sammelt 6 Millionen Euro ein

Kranus Health kann seine Series-A-Runde mit 6,1 Millionen Euro (6,5 Millionen Dollar) abschließen. Insgesamt ist das Münchner Unternehmen nun mit 7,6 Millionen Euro (8 Millionen Dollar) finanziert.

Kranus Health hat die als digitale Gesundheitsanwendung zugelassene Potenz-App Kranus Edera entwickelt. Somit kann die App vom Arzt verschrieben werden und wird dann von der Krankenkasse erstattet. Der französische Investor Karista führt die Finanzierungsrunde beim Münchner Startup an, das österreichische Family Office Peak Pride, mehrere Business Angels sowie alle Bestandsinvestoren, darunter der HTGF und A Round Capital, beteiligen sich am Investment.

„Das Geld investieren wir in den Ausbau des Vertriebs in Deutschland, um möglichst viele Patienten mit unserer Therapie zu erreichen, in die Forschung im Bereich Male Tech und in die Entwicklung von weiteren Therapien für die sexuelle Gesundheit von Männern“,

sagt Jens Nörtershäuser, Gründer und Co-CEO von Kranus Health. Bis Ende des Jahres soll die Zahl der MitarbeiterInnen von derzeit 50 auf über 100 verdoppelt werden. Nach Angaben des Unternehmens hat die App Kranus Edera seit ihrem Launch im Januar 2022 den erfolgreichsten Marktstart aller digitalen Gesundheitsanwendungen hingelegt.

Kranus Health wird die neuen Mittel dazu nutzen, weitere digitale Gesundheitsanwendungen zu entwickeln. Außerdem soll die Forschung zur Wirksamkeit der App intensiviert werden. Eine randomisierte, kontrollierte Studie hierzu wird noch in diesem Jahr mit dem Universitätsklinikum Münster durchgeführt.

„Bei Kranus Health brechen wir Tabus und lösen die gesundheitlichen Probleme von Männern, über die niemand spricht“

Kranus Edera bietet eine ganzheitliche und voll erstattungsfähige Therapie für Männer, die von Erektionsstörungen betroffen sind. Die Verordnung kann als Ergänzung zur medikamentösen Behandlung oder als alleinstehende Therapie ausgestellt werden. Die zwölfwöchige Behandlung basiert auf digitalem Coaching mithilfe eines personalisierten Behandlungsplans.

Das Unternehmen plant weitere digitale Therapien für weit verbreitete Krankheitsbilder im Bereich der Männergesundheit. Gründer und Co-CEO Thilo Kleinschmidt sagt:

„Wir müssen uns vielmehr mit der Gesundheit von Männern beschäftigen. Bei Kranus Health brechen wir Tabus und lösen die gesundheitlichen Probleme von Männern, über die niemand spricht.“

Als Beispiele für weitere Anwendungsfälle nennt das Unternehmen Prostatavergrößerung und Inkontinenz. Kurt Miller, Chief Medical Officer bei Kranus Health und ehemaliger Professor für Urologie an der Charité Berlin, sagt:

„Behandlungsformen, die von digitaler Technologie gestützt werden, haben viel Potenzial. Wir verbessern die Patientenversorgung und ermöglichen es ÄrztInnen, Therapien zu verschreiben, die den medizinischen Leitlinien entsprechen.“