Digitales Parksystem von Avantpark
Grafik: Avantpark

Positives Parkerlebnis mit Avantpark

Mit seinem digitalen Parkraummanagement will es Avantpark ParkplatzbesitzerInnen und -betreiberInnen ermöglichen, ihre Parkflächen umfassend zu kontrollieren. Das Münchner Startup setzt dabei auf Kennzeichenerfassung. Wie genau das Parksystem von Avantpark funktioniert und welche Expertise das Unternehmen im Rücken hat, erfahren wir im Interview von Geschäftsführer Florian Stein.

Munich Startup: Was macht Euer Startup? Welches Problem löst Ihr? 

Unser Interviewpartner Florian Stein, Geschäftsführer von Avantpark. (Foto: Avantpark)

Florian Stein, Avantpark: Wir bieten Parkplatzbetreibern eine digitale Komplettlösung für Parkraummanagement – von der Kontrolle einer Höchstparkdauer über Parkberechtigungen und Parkraumbewirtschaftung bis hin zu E-Ladesäulen mit integrierter Kontrollfunktion. Dabei setzen wir auf die Technologie der DSGVO-konformen Kennzeichenerfassung, die komplett schrankenfreies und papierloses Parken ermöglicht.

Die meisten Unternehmen, egal in welcher Branche, besitzen einen Parkplatz, Parkraummanagement gehört aber nicht zu ihrem Kerngeschäft. Doch die Verwaltung von Parkplätzen kostet Zeit, Geld und viel Aufwand. Tatsächlich ist der Parkplatz auch oft der erste und letzte Touchpoint eines Unternehmens mit seinen Kunden und hat damit einen erheblichen Einfluss auf die gesamte Customer Journey bzw. Kundenzufriedenheit. Wir wollen diesen Aufwand für Parkplatzbetreiber reduzieren und zeitgleich ein positives Parkerlebnis für deren Kunden schaffen. Bei uns bekommen Parkplatzbetreiber alles aus einer Hand: von der Planung über die Hardware und Installation bis hin zur Inbetriebnahme und den Service darüber hinaus.

Unsere individuellen Leistungen sind dabei flexibel kombinierbar und inkludieren alle den Zugang zu unserem Avantpark-Kundenportal sowie die automatisierte Nachverfolgung von Parkverstößen. Im Kundenportal können Parkberechtigungen verwaltet und anonymisierte Parkdaten eingesehen werden. Diese können dabei helfen, Potentiale aber auch Schwächen zu identifizieren und Strategien entsprechend anzupassen.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst! 

Florian Stein: Man muss das Ganze immer in den Kontext des lokalen Marktes setzen. Ein professionelles Parkraummanagement mittels Kennzeichenerfassung ist in Deutschland anders als in anderen Ländern tatsächlich noch recht neu. Natürlich gibt es schon Lösungen für die Kontrolle bzw. Bewirtschaftung von Parkplätzen: Schranken-Ticket-Systeme oder die manuelle Kontrolle mit Parkscheibe oder Parkticket. Doch diese bergen noch viele Nachteile.

Schrankenanlagen sind kostenintensiv und schadensanfällig. Auch die Customer Journey ist alles andere als optimal: an der Schranke kommt es oft zu Rückstau bzw. Warteschlangen. Das Ziehen und Aufbewahren eines Parktickets ist mit einem gewissen Level an Stress verbunden.

„Dank der Automatisierung wird eine 24/7-Kontrolle ermöglicht“

Die manuelle Kontrolle kostet wieder viele Ressourcen und ist lückenhaft. In den seltensten Fällen kann ein Parkplatz 24/7, bei jedem Wetter kontrolliert werden. Das führt dazu, dass Parkverstöße ungeahndet bleiben und bei kostenpflichtigen Parkplätzen Einnahmen entgehen.

Mit unserem digitalen Parksystem wirken wir all diesen Nachteilen entgegen. Dank der Automatisierung wird eine 24/7-Kontrolle ermöglicht und Parkplatzbetreibern der Aufwand abgenommen. Dabei behalten unsere Kunden jedoch die Kontrolle über das Geschehen und die Reglungen auf Ihrem Parkplatz. Mit unserem Kundenportal haben sie zusätzlich einen besseren Überblick. Da die Nachverfolgung von Parkverstößen in unserem Namen abgewickelt wird, bleibt auch die Marke unserer Kunden geschützt.

Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory? 

Florian Stein: Avantpark wurde 2020 aus der britischen Muttergesellschaft Parkingeye Ltd. herausgegründet. Parkingeye ist bereits Marktführer für digitales Parkraummanagement in Großbritannien und blickt auf über 18 Jahre Erfahrung mit mehr als 3.500 betreuten Parkplätzen. Man hat das Potential dieser Lösung für den deutschen Markt erkannt und die Parking Solutions Deutschland GmbH wurde gegründet, die unter dem Markennamen Avantpark auftritt.

Natürlich profitieren wir so von der Erfahrung unserer Muttergesellschaft und können gerade was die Entwicklung angeht viel darauf zurückgreifen. In Deutschland sind wir aber noch ein junges Unternehmen, das stetig wächst und sich weiterentwickelt.

Problem: Unbekanntheit der Kennzeichenerfassung in Deutschland

Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen? 

Florian Stein: Ganz klar die Unbekanntheit der Kennzeichenerfassung in Deutschland. Man kennt es selbst: allem Neuen und damit Unbekannten steht man erstmal skeptisch gegenüber. „Ich hab doch schon eine Schrankenanlage. Das passt schon.“ ist ein Spruch, den wir häufig hören. Aber wie es auch so schön heißt: Nur weil etwas funktioniert, heißt das nicht, dass es nicht noch verbessert werden kann.

Genau hier setzen wir an. Wir klären unsere Kunden bzw. potentielle Interessenten über die Funktionsweise und Vorteile unserer Lösung auf. Gemeinsam identifizieren wir, mit welchen Problemen sie auf ihren Parkplätzen zu kämpfen haben, verstehen die Anforderungen und entwickeln eine individuelle Lösung. Wurde das Optimierungspotential dann erkannt, heißt es plötzlich „Aha, ja das machen wir!“. Die Aufklärungsarbeit im ersten Schritt leisten wir gerne.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren? 

Florian Stein: 2023 stehen für uns zwei Themen an oberster Stelle. Zum einen unser neustes Produkt „ParkEV“, E-Ladesäulen mit integrierter Kontrollfunktion, die so einzigartig auf dem deutschen Markt sind. Damit konnten wir unser Kundenangebot um etwas erweitern, das aktuell eines der spannendsten und wichtigsten Themen in der Mobilitätsbranche ist.

Zum anderen konzentrieren wir uns in diesem Jahr auf weiteres, nachhaltiges Wachstum. Nachhaltig deshalb, weil wir nicht nur neue Kunden gewinnen möchten. Wir wollen auch, dass unser Team zeitgleich wächst. Nur so können wir unseren hohen Service-Ansprüchen gerecht werden.

In 5 Jahren möchten wir Deutschlands führender Anbieter für digitales Parkraummanagement mittels Kennzeichenerfassung sein. Da wir bereits in Dänemark und Österreich vertreten sind, möchten wir auch, dass die Marke Avantpark in der Parkbranche international der Anlaufpartner für Parkplatzbetreiber wird. So möchten wir dazu beitragen, die Welt des Parkens in eine digitale Zukunft zu führen.

Aug dem Weg zum Shooting Star?

Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt? 

Florian Stein: Aktuell sitzen wir mit Unterföhring ja eher in einer Münchner Nachbargemeinde. Das empfinden wir aber keineswegs als Nachteil, im Gegenteil. Wir konnten uns vergrößern und haben alles unter einem Dach. Das wäre in der Innenstadt schwierig. Zu Beginn von Avantpark saßen wir aber in einem Co-Working-Space direkt am Siegestor, wo wir auch Kontakt zu anderen Startups hatten. Daher können wir vielleicht doch etwas mitreden.

Gerade an den Zahlen der neugegründeten Startups in München sieht man, dass der Standort immer beliebter wird. Dafür gibt es auch gute Gründe: mittlerweile hat sich hier ein ganzes Ökosystem aus Investoren, Förderprogrammen und Partnern für Startups entwickelt. Aber auch der Pool an Talenten ist riesig. Das gefällt uns sehr und wir freuen uns über jede neue Bewerbung.

Munich Startup: Hidden Champion oder Shooting Star? 

Florian Stein: Aktuell Hidden Champion auf dem Weg zum Shooting Star. In Deutschland sind wir bzw. das Thema Kennzeichenerfassung wie gesagt noch recht neu. Tatsächlich steckt aber hinter der Parkbranche im Allgemeinen viel mehr, als die meisten vermuten.