Barbara Prähofer, Co-Frounderin von Exomatter
Foto: Team Schnurrbart

Women in Tech: Barbara Prähofer von Exomatter

Die Suche nach neuen Materialien gestaltet sich für R&D-Abteilungen schwierig, denn zu oft sind sie noch auf die Trial-and-Error-Methode im Labor angewiesen. Mit Hilfe von Computersimulationen will das Münchner Startup Exomatter dies ändern. Das Unternehmen wurde 2022 von Barbara Prähofer mitgegründet. Von ihr wollten wir im Women in Tech-Interview wissen, wie sich ihr Unternehmen bislang finanziert hat und auf welche Branchen sie bei zukünftigen Gründungen setzen würde.

Munich Startup: Was hat Dich zur Gründung motiviert?

Barbara Prähofer: Ich habe das erste Mal in der Schule im Rahmen eines Schülerprojektes gegründet und seitdem hatte ich den „Entrepreneurial Spirit“ in mir drin. Was mich motiviert hat Exomatter mitzugründen ist, dass wir mit unserer bahnbrechenden Technologie einen großen Hebel haben um die Innovationskraft der Unternehmen zu stärken, denn 90 Prozent aller Innovationen basieren auf Materialien.

Kleine strukturelle Veränderungen mit großer Wirkung

Neben der Technologie will ich mit Exomatter ein Unternehmen schaffen, in dem Frauen und Männer individuell gestärkt werden. Egal ob mit einem kleinen Baby, Schulkindern oder eben anderen privaten Umständen, es sollen alle die gleiche Chance bekommen sich bei Exomatter zu entwickeln. Durch kleine strukturelle Veränderungen wie ein Stillzimmer, Kinderbetreuung oder auch Shared Leadership etc. können wir bei Exomatter Ungleichheit zwischen Frauen und Männern verhindern. Und das ist einer meiner größten Treiber.

Munich Startup: Was hättest du gerne vor Deiner ersten Gründung gewusst?

Barbara Prähofer: Nicht mehr als ich schon jetzt gewusst hatte. Denn mit mehr Wissen würde man es nicht selbst ausprobieren und sehr viele Chancen verpassen.

Munich Startup: Wie ist Dein Unternehmen bislang finanziert?

Barbara Prähofer: Wir haben den ersten Teil der jetzigen Finanzierungsrunde abgeschlossen und der zweite Teil ist gerade im Endspurt. Wir haben aber auch schon für dieses Jahr einen guten Umsatz.

Munich Startup: Wann und wo bekommst Du die besten Ideen?

Barbara Prähofer: Beim Networking mit anderen Gründern.

Nicht zu viel üben & Fachterminologie übersetzen

Munich Startup: Dein Top-Tipp zum Thema “Pitchen”?

Barbara Prähofer:

Tipp1: Setze dir einen groben Rahmen, was du sagen willst, vor allem bei sehr kurzen Pitches (2-3 Minuten), aber übe es nicht zu oft, sonst geht das Strahlen und die Begeisterung weg.

Tipp2: Vor allem bei Deeptech-Themen wie von Exomatter ist es sehr wichtig, es in eine Sprache zu übersetzen, die jeder versteht. Und pitche das bei jemanden fachfremden. Wenn diese Person das Problem und Lösung versteht, dann ist es super.

Munich Startup: Erscheint es Dir gerade als eine gute Zeit, um zu gründen? Warum?

Barbara Prähofer: Naja, wenn man eine Lösung für ein Problem gefunden hat, dann sollte man es jetzt gründen. Egal wie der Markt ist. Vor allem für Female Founder hat sich einiges zum Positiven entwickelt. Es gibt sehr viele Networking-Veranstaltungen und Unterstützung. Man muss es nur noch machen.

Munich Startup: Auf welche Technologie oder Branche würdest Du bei Deiner nächsten Gründung setzen?

Barbara Prähofer: Recycling, Quantencomputing. Oder auch Pflege – wobei ich keine Ahnung habe, welche Lösung dort sinnvoll sein kann.

Alte & neue Gründer an einen Tisch bringen

Munich Startup: Was könnte aus Deiner Sicht am Gründungsstandort München noch verbessert werden?

Barbara Prähofer: Mehr bezahlbare Office Flächen. Ansonsten ist es ein super Standort zum Gründen.

Munich Startup: Welchen Gründer oder welche Gründerin würdest Du gerne einmal persönlich treffen? Und was würdest Du sie oder ihn fragen?

Barbara Prähofer: Durch die UnternehmerTUM mit Xpreneurs und Techfounders haben wir sehr guten regelmäßigen Austausch mit vielen Gründern und Gründerinnen. Deswegen habe ich gerade keinen Wunsch, wen ich mal treffen würde. Ich würde es spannend finden, Gründer von älteren Unternehmen wie beispielsweise Birkenstock oder Familienunternehmen zusammen mit ganz neuen Gründern an einen Tisch zu bringen.

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