B2B-Speed-Dating zwischen Hightech-Startups und Hightech-Handwerksbetrieben
Foto: Handwerkskammer München

Perfektes Match gesucht bei ‚Space meets Handwerk‘

Hightech-Startups treffen auf Hightech-Handwerksbetriebe – und zwar bei ‚Space meets Handwerk‘, einem Sonderformat der Handwerkskammer für München und Oberbayern, AZO Space of Innovation und dem ESA BIC Bavaria. Vergangene Woche war es wieder soweit, gesucht wurde nichts weniger als das perfekte Match.

Neben ‚Startup trifft Handwerk‘ ist das Format ‚Space meets Handwerk‘ die wichtigste Netzwerkplattform zwischen der Münchner Startup-Szene und den Handwerksbetrieben in München und Oberbayern. Gemeinsam mit dem AZO Space of Innovation und dessen ESA BIC Bavaria Programm lädt die Handwerkskammer für München und Oberbayern (HWK) im Rahmen dieser Veranstaltung zum B2B-Speed-Dating zwischen Hightech-Startups und Hightech-Handwerksbetrieben ein.

Im Gegensatz zur Veranstaltung ‚Startup trifft Handwerk‘, bei der sich Startups mit ihren innovativen Lösungen für HandwerkerInnen präsentieren, sind bei ‚Space meets Handwerk‘ die Handwerksunternehmen selbst als kompetente Partner für komplexe Fertigungsaufgaben der Startups gefragt. Im Vergleich zur Industrie bieten sie den Vorteil, dass sie durch ihre kleineren und flexibleren Strukturen vor allem bei Prototypen und Kleinserien weiterhelfen können – und das nicht irgendwo in der Welt, sondern mehr oder weniger direkt vor der Haustüre.

Wer macht was und wer sucht was – die Veranstaltung beginnt mit einer kurzen Vorstellungsrunde (Foto: Handwerkskammer München)

6 Handwerksunternehmen treffen auf 6 Startups

Vergangene Woche war es wieder soweit, ‚Space meets Handwerk‘ ging in eine neue Runde. Welche Vielfalt an KMUs in der Region existieren, wurde spätestens in der kurzen Vorstellungsrunde aller TeilnehmerInnen klar. Von µm-genauer Herstellung von Präzisionteilen mittels CNC-Drehen und Fräsen über Additive Fertigung und Spritzguss bis hin zur Elektronikentwicklung war alles dabei. Dies überzeugte auch den extra aus Noordwijk in den Niederlanden angereisten Head of ESA Entrepreneurship & Business Incubation Services, Niels Eldering und die anwesenden Startups: Aatral, Arnell, Deltavision, Devanthro, Munich Quantum Instruments und Symphera aus dem AZO.

Georg Räß, Innovationsberater der HWK München und Organisator von ‚Space meets Handwerk‘, erklärt, wie die Auswahl der teilnehmenden Startups getroffen wird:

„Einmal im Jahr erhalte ich vom AZO eine Liste mit Startups aus dem ESA BIC Programm, die auf der Suche nach kompetenten FuE-Partnern aus der Region sind. Die Startups übergeben mir eine Art Wunsch-Katalog an Kompetenzen, welche die potentiellen Partner mitbringen sollen. Dann mache ich mich auf die Suche nach passenden Kandidaten aus unserem Netzwerk aus Handwerksbetrieben. Passende Firmen lade ich zum Speed-Dating mit den Startups ein. Dann stellt sich schnell heraus, ob es zwischen Startup und Handwerksunternehmen ‚matcht‘.“

Keine Sprachbarriere, Zeitverschiebung und VPN-Tunnel

Die Vorteile eines Matchs liegen für Räß klar auf der Hand:

„Unternehmen aus dem Handwerk sind die idealen FuE-Partner für Hightech Startups: Sie verfügen über hohe Fertigungskompetenzen, sind deutlich flexibler als Industrieunternehmen und außerdem in der Region ansässig. Man kann also knifflige Aufgaben direkt vor Ort besprechen. Ohne Sprachbarriere, Zeitverschiebung und VPN-Tunnel.“

Konzentriertes Speed-Dating zwischen Startups und Handwerksunternehmen (Foto: Handwerkskammer München)

Jakob Altaylar, Project Manager ESA BIC Bavaria, ergänzt:

„Die Handwerkskammer für München und Oberbayern ist als Gesellschafter und Partner des AZO von enormer strategischer Bedeutung. Mit ‚Space meets Handwerk‘ wurde zusammen mit der HWK eine mittlerweile sehr erfolgreiche Plattform für die Kooperationsanbahnung zwischen Handwerksbetrieben und Startup-Unternehmen aus dem ESA BIC Programm aufgebaut. Bemerkenswert ist, dass Firmen aus dem Umfeld der Handwerkskammer sich über die Jahre hinweg von regionalen Handwerksunternehmen zu global agierenden Hightech-Firmen entwickelt haben. Dieser moderne Wandel ermöglicht unseren Startups aus dem ESA BIC Bavaria, auf diese technische Expertise zur Realisierung von kritischen Raumfahrtprojekten zuzugreifen. 

Jedes Startup, welches Hardwareentwicklung vorantreibt, weiß, wie schwierig es ist, in der Anfangsphase die ersten Prototypen bis hin zur ersten Serienproduktion zu realisieren. Genau hier vermittelt die Handwerkskammer praktikable Lösungen für Unternehmen aus unserem Ökosystem und dieser Aspekt macht die Partnerschaft mit der Handwerkskammer für unser Ökosystem unverzichtbar.“

6 x 10 Minuten Speed-Dating

Nach einer kurzen Begrüßung durch Dr. Frank Hüpers, Hauptgeschäftsführer der HWK München, führten Georg Räß und Thomas Ballatré, Project Manager ESA BIC Bavaria beim AZO, die TeilnehmerInnen in das Sonderformat ein. Nach einer Vorstellungsrunde aller teilnehmenden Unternehmen folgte das Speed-Dating. Jedes Startup und jeder Handwerksbetrieb hatte jeweils zehn Minuten Zeit, um sich gegenseitig auszutauschen. Hier konnte vertieft werden, was gesucht wurde und wo sich Kooperationsmöglichkeiten ergeben könnten. 6 x 10 Minuten, und die Stunde war voll. Ein geselliges Beisammensein mit Networking rundete das Event schließlich ab.

Ob sich Kooperationen aus dem Abend ergeben – und wenn, welche genau – eruiert die HWK München gemeinsam mit dem AZO im Nachgang. Die Erfahrungen aus den letzten Jahren allerdings zeigen, dass es nicht unbedingt die offensichtlichsten Matches sein müssen, die über den Abend hinaus erfolgreich zusammenarbeiten.

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