Innospot von Hype Innovation übernommen

Was zunächst mit Gesprächen zu einer Partnerschaft begann, endete nun in einer Übernahme: Das Münchner KI-Startup Innospot wurde von Hype Innovation, einem Software-Spezialisten mit Hauptsitz in Bonn, gekauft. Über die Details der Vereinbarung wurde Stillschweigen vereinbart.

Das 2017 gegründete Startup Innospot betreibt eine Startup-Discovery-Plattform, auf der Nutzer unter rund 550.000 aktiven Unternehmen nach für sie passenden Lösungen, aufstrebenden Wettbewerbern oder potenziellen neuen Partnern suchen können. Das Verzeichnis basiert dabei auf einem KI-gesteuerten Scraping- und Interpretationssystem, das im Durchschnitt rund 4.000 neue Startups pro Woche identifiziert. Die Startup-Profile werden dann mit Informationen von deren Websites sowie von öffentlichen und externen Datenquellen angereichert. Außerdem bietet Innospot individuelle Startup-Scouting-Services für Kunden an. Derzeit betreut das Startup Unternehmen wie Allianz, Beiersdorf, Siemens Healthineers, Audi und Linde.

Bei Hype Innovation wiederum dreht sich alles um Innovationsberatung. Das 2001 als Spin-off von DaimlerChrysler gegründete Unternehmen unterstützt seine Kunden vom frühen Trendscouting und Roadmapping bis hin zur Konzepterstellung und dem Innovationsportfolio-Management. Damit passen die Angebote der beiden Unternehmen gut zusammen, wie Frank Henningsen, der CEO von Hype Innovation, erklärt:

„Wir alle bei Hype freuen uns sehr, Innospot in unserem Team begrüßen zu dürfen. Wir haben häufig Anfragen von Kunden nach einer Startup- und Technologie-Scouting-Lösung wie Innospot erhalten. Daher freuen wir uns, gemeinsam mit Daniel, Josef und dem Rest des Teams genau diese Funktionen in einer integrierten, cloudbasierten Plattform anbieten zu können.“

„Innovation in größerem Umfang fördern“

Daniel Buschmann und Josef Seidl, die Gründer von Innospot, ergänzen:

„Die innovativsten Unternehmen im Markt haben alle gelernt, sowohl interne als auch externe Ideen zu nutzen, um ihre Produkte und Angebote zu verbessern. Zusammen mit Hype sind wir nun in der Lage, beide Seiten in einem Management-Tool zu verwalten und damit Innovationen noch besser zu fördern. Frank und der Rest des Hype-Teams haben einen starken Eindruck auf uns gemacht und wir freuen uns sehr, Teil der Hype-Gruppe zu werden.“

Und auch Sven van Berge Henegouwen, Partner und Head of DACH bei Main Capital, dem Mehrheitsgesellschafter von Innospot, freut sich über das Erreichte:

„Bei all den 45+ Add-on-Akquisitionen, die wir in den letzten Jahren begleitet haben, stand für uns stets ein selektiver Ansatz mit gutem Fit zwischen den Produkten beider Unternehmen im Vordergrund. Darüber hinaus ist es uns sehr wichtig, dass beide Management-Teams eine positive persönliche Verbindung haben. Deshalb hat es uns sehr gefreut, dass es zwischen Hype und Innospot einen so natürlichen Klick gab.“

Die Gründer bleiben an Bord

Auch nach der Übernahme bleiben die beiden Innospot-Gründer Daniel Buschmann und Josef Seidl weiter als Geschäftsführer an Bord, ebenso wie das komplette Team. Auch bezüglich des Standorts solle sich nichts ändern, wie Seidl versichert. Es werde sogar gemeinsam mit dem neuen Eigentümer Hype über einen Ausbau des Standorts nachgedacht. Auf die Frage, wie man sich nach dem Verkauf seines eigenen Startups fühle, antwortete Seidl:

„Tatsächlich hat sich für mich bisher nichts geändert und es fühlt sich genauso an wie vorher. Nachdem letzten Mittwoch die Verträge unterschrieben waren, diskutierten wir nach einem Gläschen Sekt unmittelbar die nächsten Schritte und Teile der Roadmap, um Innospot möglichst schnell auch für alle Kunden von Hype verfügbar zu machen. Am Tag darauf ging es für uns und das Team genauso weiter wie zuvor.“

Maximilian Feigl

Maximilian Feigl berichtet seit 2020 über das Münchner Startup Ökosystem. Dabei haben es dem studierten Politikwissenschaftler vor allem Deeptech-Themen angetan.

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