Die aktuelle Geschäftsführung aus CTO Moritz Tenorth, CEO Frederik Brantner und COO Lukas Zanger (v.l.) bleibt Magazino erhalten.
© Magazino

Magazino wird Teil von Jungheinrich

Das Münchner Robotik-Startup Magazino wird von Jungheinrich übernommen. Das Hamburger Intralogistik-Unternehmen erwirbt alle Anteile der Gründer sowie der bisherigen Mitgesellschafter. Die Transaktion wurde bereits unmittelbar mit der Unterzeichnung wirksam.

Magazino wurde 2014 gegründet und hat einen mobilen Kommissionier-Roboter entwickelt, der in der Lage ist, intelligent im Lager zu navigieren und präzise die richtigen Kartons zu greifen. Das System hat es in die Lager verschiedener Industriekunden, Online-Händler und Logistikdienstleister geschafft und arbeitet dort parallel zum Menschen. Zudem hat das Startup die Softwareplattform ACROS.AI („Advanced Cooperative Robot Operating System, powered by A.I“) für intelligente Roboter entwickelt, ein modulares Software-Toolkit für die Entwicklung und den Betrieb intelligenter und kooperativer Roboter in komplexen und dynamischen Umgebungen. Die Software kommt auch auf Hardware von Drittanbietern zum Einsatz.

Zu den Investoren des Spinouts der TUM zählten unter anderem der High-Tech Gründerfonds, Siemens, Zalando, Cellcom, Fiege Logistik und Körber. Auch Jungheinrich beteiligte sich bereits 2020 an dem Startup, 2022 erhöhten die Hamburger ihre Anteile auf 21,7 Prozent. Nun erwerben sie die Anteile der verbliebenen Mitgesellschafter. Auch die Gründer geben ihre Anteile ab, Frederik Brantner und Lukas Zanger bleiben Magazino als CEO bzw. COO erhalten. Der dritte Gründer Nikolas Engelhard verließ das Unternehmen bereits 2020, er ist seitdem für Motius tätig. Magazino soll als eigenständige Gesellschaft innerhalb Jungheinrichs weiterwachsen und dabei vor allem auch das weltweite Vertriebs- und Servicenetz des Konzerns nutzen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Frederik Brantner, CEO und Co-Founder von Magazino, sagt:

„Der Bedarf an Lagerautomatisierung wächst stetig. Durch die Steuerung der Roboter in dieser komplexen Umgebung haben wir eine einzigartige Kompetenz erarbeitet, die wir weiter ausbauen wollen. Bei unseren bisherigen Investoren bedanken wir uns für das entgegengebrachte Vertrauen und die langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit. Sie haben uns bis jetzt strategisch und finanziell unterstützt und wesentlich dazu beigetragen, unser Geschäft weiterzuentwickeln. Damit haben sie gemeinsam mit uns den Grundstein für das nächste Kapitel in Magazinos Erfolgsgeschichte gelegt. Gemeinsam mit Jungheinrich werden wir unsere Technologieführerschaft in der Intralogistik weiter ausbauen und auch international expandieren.“

Magazino könne „die Zukunft der Intralogistik nachhaltig“ prägen

„Wir arbeiten schon seit einigen Jahren eng mit Magazino zusammen, kennen uns gut und sprechen auf Augenhöhe. Die Chemie passt einfach. Jetzt gehen wir den nächsten logischen Schritt in der Zusammenarbeit und übernehmen Magazino vollständig,“

sagt Lars Brzoska, Vorsitzender des Vorstandes von Jungheinrich.

„Magazino ist ein erfolgreiches Unternehmen mit einem sehr guten Management und Top-Experten im Markt. Es verfügt über herausragende Softwarekompetenzen und hat Lösungen entwickelt, die das Potential haben, die Zukunft der Intralogistik nachhaltig zu prägen. In der Gruppe werden wir diese Kompetenzen nutzen, um gemeinsam die Weiterentwicklung innovativer Automatisierungs- und Robotik-Lösungen voranzutreiben.“

Mit den 130 Mitarbeitenden von Magazino übernimmt Jungheinrich eines der größten Entwicklungsteams Europas in der mobilen Robotik. Damit ergänzt das Unternehmen sein Geschäft mit automatisierten und autonomen Fahrzeugen. Künftig soll die Software- und Entwicklungskompetenz der Münchner noch stärker in die Produktentwicklung der Hamburger einbezogen werden.

Maximilian Feigl

Maximilian Feigl berichtet seit 2020 über das Münchner Startup Ökosystem. Dabei haben es dem studierten Politikwissenschaftler vor allem Deeptech-Themen angetan.

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