© BioM / Michael Woelke

BioM zeichnet vier Münchner Startups mit M4 Award aus

Mit dem M4 Award zeichnen BioM und das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie innovative Forschungsprojekte im Bereich Biomedizin aus. Mit dem Preisgeld von insgesamt 2,5 Millionen Euro soll auch die Ausgründung vorbereitet werden. Vier der fünf Preisträger stammen in diesem Jahr aus München.

Jedes der fünf Siegerteams erhält für sein Projekt zur Lösung drängender medizinischer Herausforderungen 500.000 Euro. Damit unterstützt der M4 Award die Weiterentwicklung und Validierung der jeweiligen Projektidee, um eine Ausgründung vorzubereiten. Dabei erhalten die WissenschaftlerInnen nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch eine aktive Begleitung durch BioM und weitere Partner sowie Branchenexperten.

Prof. Ralf Huss, Geschäftsführer von BioM, erklärt:

„Mit bislang 15 Ausgründungen ist der M4 Award eine wirkliche Erfolgsgeschichte. Auch die diesjährig ausgezeichneten Projekte zeigen wieder, welch beeindruckendes Potenzial in der medizinischen Forschung hier in Bayern steckt.“

Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert sagt über den Wettbewerb:

„Der M4 Award ist eine Auszeichnung für herausragende akademische Forschungsgruppen, die den Mut besitzen, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Damit schaffen wir die nötigen Voraussetzungen, damit Bayern sich als führender Biotechnologiestandort in Forschung, Innovation und Unternehmertum weiter etablieren kann.“

Und Dr. Petra Burgstaller, bei BioM verantwortlich für die Koordination des M4 Awards ergänzt:

„Wir freuen uns sehr mit den Gewinner-Teams und werden sie mit all unseren Kräften auch weiterhin auf ihrem Weg zu einem erfolgreichen Biotech-Unternehmen begleiten.“

Vier Gewinnerteams aus München

Unter den fünf Gewinnerteams der diesjährigen Ausgabe des Vorgründungswettbewerbs befinden sich gleich vier Projekte aus München. TherVacB vom Helmholtz Munich entwickelt eine therapeutische Impfung gegen Hepatitis B. Die Infektionskrankheit tötet laut WHO jährlich weltweit über 820.000 Menschen. Die Wirksamkeit des optimierten Ansatzes haben präklinische Modelle der chronischen Infektion bereits demonstriert. Erste klinische Studien sollen in Kürze beginnen.

Ebenfalls am Helmholtz Munich forscht TUBiRA. Das Projekt beeinflusst bestimmte Immunzellsignale, um Therapeutika gegen die bislang nur schwer behandelbare Krankheit rheumatoide Arthritis (RA) zu entwickeln. In diesem mit dem M4 Award geförderten Projekt werden die derzeitigen Leitmoleküle optimiert, um präklinische Kandidaten zu nominieren. Dies soll die Gründung eines Spin-off-Unternehmens ermöglichen, das diese Moleküle von der präklinischen Phase in die klinische Proof-of-Concept-Phase für die Behandlung von rheumatoider Arthritis bringt.

Etwa ein Drittel aller Infektionen sind Harnwegsinfektionen, die vor allem Frauen, Ältere und Diabetiker betreffen. Eine Diagnose erfordert einen mehrtägigen Prozess in einem Zentrallabor – Zeit, die für eine schnelle Therapieentscheidung fehlt. BugSense von der Technischen Universität München hat einen papierbasierten Test mit automatisierbarer Bildanalyse zur schnellen und sicheren Diagnose von Harnwegsinfektionen etabliert. Der Test soll Therapieentscheidungen beschleunigen und die Patientenlogistik vereinfachen.

BIOspire ist an der Universität der Bundeswehr München mit dem Ziel entstanden, Künstliche Intelligenz und Lebendzellbildgebung zu kombinieren, um medizinische Herausforderungen zu bewältigen. Dabei werden Hardware und Software kombiniert. Die Hardware ermöglicht die hochauflösende Bildgebung lebender Zellen im Nanometerbereich, wodurch bisher unbekannte zelluläre Details sichtbar werden. Die Software verfolgt die Gesundheitsdaten der Patienten, visualisiert die Ergebnisse der Hardware, prognostiziert mögliche Ergebnisse und unterstützt proaktive Behandlungen. Die soll unter anderem die Erkennung lebender Zellen wie besonders vitaler Spermien ermöglichen. Dadurch könne eine In-vitro-Fertilisation erfolgsoptimiert werden.

Über den M4 Award

Der M4 Award wird alle zwei Jahre von BioM, der Netzwerkorganisation der Biotechnologiebranche in München und Bayern, vergeben. 2011 zum ersten Mal verliehen, konnten seitdem 15 Ausgründungen erfolgreich realisiert werden. In diesem Jahr bewarben sich 31 Teams aus Forschungseinrichtungen in ganz Bayern. Neben den vier Gewinnern aus München setzte sich zudem RevoBITs von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg durch.

Zu den früheren Gewinnern des Vorgründungswettbewerbs zählt auch das Münchner Startup Tubulis. Jonas Helma-Smets, CSO und Co-Gründer von Tubulis, erinnert sich an den Sieg seines Teams:

„Der Gewinn des M4 Awards war ein entscheidender Meilenstein auf unserem Weg, Tubulis zu dem zu machen, was es heute ist. Diese Auszeichnung und die damit verbundene Förderung von 500.000 Euro hat es uns ermöglicht, unsere neuartigen Forschungsansätze zur Behandlung von Krebs voranzutreiben. Heute, mit einer 60 Millionen Euro Serie-B Finanzierung im Rücken, sind wir mehr denn je motiviert und dankbar für die Unterstützung, die wir auf diesem spannenden Weg erhalten haben.“