Foto: Redrink

Redrink: Getränkeservice ohne Flaschen

Wässerchen gefällig? Still oder sprudelnd? Mit leichtem Kaktusfeigen-Aroma oder lieber kräftigerem Apfel-Geschmack? Redrink digitalisiert den Getränkespender-Bereich und sorgt damit für mehr Auswahl und eine bessere Anwendbarkeit. Damit hilft das Startup nicht nur Unternehmen und ihren Mitarbeitenden – sondern auch der Umwelt. Wir haben uns bei einem der Gründer erkundigt, wie das Konzept genau funktioniert.

Munich Startup: Was macht Redrink? Welches Problem löst ihr?

Adrian Beissel, Redrink: Redrink ist der erste digitale und flaschenlose Getränkeservice, der seine NutzerInnen via Getränkespender mit köstlichen und auf den persönlichen Geschmack abgestimmten Getränken versorgt. Die Getränke werden direkt vor Ort – beispielsweise in Büros – produziert. Damit löst Redrink gleich mehrere Probleme auf einen Schlag bzw. befriedigt wichtige Bedürfnisse unserer Zeit: Zum einen werden Kosten und Aufwand für Unternehmen reduziert. Diese müssen sich nicht mehr um die Beschaffung und den Abtransport von Flaschen für ihre MitarbeiterInnen kümmern. Der Zeitaufwand bei Redrink liegt für Unternehmen lediglich bei circa 15 Minuten pro Woche, um den Hauptteil sorgen wir uns. Flaschengetränke kosten außerdem viel Geld, bis zu 60 Prozent mehr als unsere flaschenlos produzierten Getränke.

Des Weiteren bedeutet die Entscheidung für Redrink kein „Entweder – oder“: entweder fades Wasser oder überzuckerte, immer gleich schmeckende Softdrinks. Redrink bedeutet Getränke ganz nach dem persönlichen Geschmack. Ob mild oder stark sprudelnd, ob etwas süßer oder nur mit leichtem, feinem Aroma: Redrink versorgt seine NutzerInnen mit den verschiedensten Geschmacksrichtungen und diese vorwiegend in Bio-Qualität.

Und ganz wichtig: Redrink schützt unsere Umwelt. Wir folgen einem „the best packaging is no packaging“-Ansatz. Denn auch die oft so hochgelobte Verwendung von Glasflaschen schadet unserer Umwelt mehr, als wir denken. Diese müssen schließlich auch transportiert und gereinigt werden, was erheblichen CO2 Ausstoß bedeutet. Redrink verhindert den Gebrauch von 51.000 Flaschen pro Unternehmen und senkt den CO2-Ausstoß um mehrere Dutzend Tonnen.

Wir unterstützen bereits zahlreiche Unternehmen wie Celonis, Foodji, Recogni und Spendit mit unserer Getränkelösung – und sehen, dass diese Unternehmen besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legen.

Redrink digitalisiert und verfeinert bestehende Technologien

Munich Startup: Aber das gibt es doch schon längst!

Adrian Beissel, Redrink: Ja und nein. Ja, die Technologie, auf der wir aufbauen, gibt es schon seit Jahrzehnten, vor allem in der Gastronomie und Hotellerie, und normale Wasserspender gibt es auch. Doch hier hat es seit Jahren keine großen Veränderungen gegeben. Redrink digitalisiert und verfeinert die schon existierende Technologie im Getränkespender-Bereich und sorgt damit für eine bessere Anwendbarkeit, die vielerorts, in Büros, Flughäfen und dann auch an öffentlichen Orten umgesetzt werden kann. Wir sorgen für ein vielfältigeres und hochwertigeres Geschmackserlebnis unsere Essenzen haben großteils Bio-Qualität. Redrink sorgt dafür, dass die gewünschten Geschmacksrichtungen bei den Unternehmen ankommen – denn seien wir mal ehrlich – unsere Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Mit Redrink können Unternehmen ihren MitarbeiterInnen genau die Getränke bieten, die ihnen schmecken.

Munich Startup: Was ist eure Gründungsstory?

Adrian Beissel, Redrink: Wir sind beide keine Fans von purem Leitungswasser, Getränke mussten, ganz besonders im Sommer, für uns immer Geschmack und Sprudel bieten. Die schlechte Angewohnheit, zum Beispiel an einem heißen Sommertag an einer teure Softdrink-Flasche aus dem Automaten nicht vorbeizukommen, hatten wir beide. Und wir haben uns über unser schlechtes Gewissen für den Plastikflaschenverbrauch ausgetauscht. Ein schlechtes Gewissen allein verbessert aber nichts. So waren wir der Ansicht, dass da doch konkret was zu machen sein müsste: Die Ressource verwenden, die schon da ist, Leitungswasser. Aber weg von den Flaschen und Getränke ganz nach dem eigenen Geschmack: Die Idee von Redrink war geboren.

Munich Startup: Was waren bisher eure größten Herausforderungen?

Adrian Beissel, Redrink: Die Umsetzung einer anfangs idealistischen Idee in die Praxis war sicherlich die größte Herausforderung. Zu filtern, was vielleicht etwas fantastisch und was wirklich machbar ist, also im Großen und Ganzen einfach die praktische Umsetzung unserer Idee, die uns aber schließlich so gelungen ist, wie wir sie uns vorgestellt haben.

Revolution des Trinkverhaltens

Munich Startup: Wo möchtet ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Adrian Beissel, Redrink: „Always think big“, so denken wir. Daher ist unser Ziel, das Trinkverhalten in Deutschland und Österreich zu revolutionieren – nachhaltig, smart personalisiert und gesund. In einem Jahr möchten wir daher in den größten Ballungsräumen in Österreich und Deutschland vertreten sein und als Unternehmen so weit wachsen, dass wir diesen Aufwand stemmen können. In fünf Jahren soll Redrink eine Marke sein, die jeder in Europa kennt, im besten Fall auch darüber hinaus.

Munich Startup: Wie habt ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Adrian Beissel, Redrink: München hat sich für uns als passende Gründer-Location gezeigt. Mit einer ersten Idee und einem ersten Pitch Deck wurden wir bei Xplore mit offenen Armen empfangen. Weiter ging es dann mit unserer Aufnahme in die TUM Venture Labs und in die Exist-Förderung, unterstützt von der TUM (und das als wahrscheinlich erstes Team, das keinen TUM-Hintergrund hat). Wir sind in regem Austausch und guten Kontakt mit allen Hochschulen und deren Inkubatoren und haben von allen Seiten stets breite Unterstützung bekommen.

Munich Startup: Öffis oder Fahrrad?

Adrian Beissel, Redrink: In München fahren wir zu 90 Prozent mit dem Fahrrad, im Winter dann gerne auch mit den Öffis. Aber nichts schlägt den Münchner Frühling und Sommer auf dem Radl.