Fintech-Investments in Deutschland brechen ein

Deutsche Startups feiern Finanzierungsrekorde. Fintech-Startups bekam im vergangenen Jahr dagegen nur ein kleineres Stück vom Kuchen ab.

Schon vor einigen Wochen veröffentlichte Zahlen wiesen eine Rekordsumme bei Investments in deutsche Startups aus: 4,6 Milliarden Euro Wagniskapital konnten sich hiesige Unternehmen sichern. 802 Millionen Euro davon gingen nach Bayern.

Eine neue Untersuchung der Beratungsgesellschaft KPMG zeigt jedoch bei aller Euphorie einen deutlichen Verlierer: Investments in deutsche Fintechs brachen um 41 Prozent ein, die Zahl der Deals um 35 Prozent. 2017 zahlten Investoren in 88 Finanzierungsrunden noch 1,7 Milliarden Dollar an deutsche Fintech-Unternehmen, waren es 2018 nur noch 1 Milliarde Dollar in 57 Deals. KPMG-Partner Sven Korschinowski sagt;

„Investoren scheinen hierzulande einen gewissen Sättigungsgrad im Fintech-Sektor zu befürchten, vor allem im Zahlungsbereich. Sie sind inzwischen deutlich wählerischer und konzentrieren sich auf Startups mit dem höchsten Umsatzpotenzial. Ich gehe davon aus, dass die Fintechszene dieses Jahr weiter konsolidieren wird, weil sich die erfolgreichen Player deutlich vom Wettbewerb absetzen. Treiber dürften zum einen Fintechs sein, die ihr Geschäftsmodell skalieren und klassische Banken, die ihre eigenen strategischen Ziele schneller erreichen wollen.“

Europäische Fintech-Unternehmen sichern sich Löwenanteil

Die weltweiten Fintech-Investitionen haben sich derweil im Vergleich zum Vorjahr auf 111,8 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Ursächlich dafür waren einige Großdeals und Buyouts in ein- bis zweistelliger Milliardenhöhe. Besonders stark fiel das Wachstum in Europa aus. Die Investments haben sich vergangenes Jahr von 12,2 Milliarden auf 34,2 Milliarden Dollar nahezu verdreifacht. Europäische Fintechs sicherten sich damit mehr als 30 Prozent des global in die Branche investierten Kapitals.