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Innovationspreis 2020: Gewinnerteams gekürt

Der Innovationspreis 2020 der Stadt München fand dieses Jahr zum dritten Mal statt. Nun wurden die Gewinnerteams ausgezeichnet.

Beim Innovationspreis 2020 der Stadt München wurden nun die Gewinnerteams gekürt. Da in mehreren Kategorien Startups und innovative Ideen gesucht wurden, gibt es vier PreisträgerInnen. Das „Projekt Avaya Happiness Index“ bekam den Hauptpreis beim Thema „Blockchain − Lösungstechnologie für die kommunale Verwaltung?“. Das Unternehmen „medSNS“ gewann zum Thema „Präklinische Patientensteuerung durch zuverlässige Ersteinschätzung“. „Earth Is Sexy“ überzeugte beim Thema „Gamification – spielerische Motivation der städtischen Beschäftigten zu energiesparendem Verhalten am Arbeitsplatz“. Und das Startup „Twostay“ erhielt den Preis zum Thema „Klimaneutrales München 2030/2035“.

Der Innovationspreis der Landeshauptstadt München wurde in diesem Jahr zum dritten Mal verliehen. Ziel dieses Wettbewerbs ist es, die Stadtverwaltung für Innovationen zu öffnen. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden kommentiert:

„Innovationskraft ist entscheidend für den Wirtschaftsstandort München und damit für den Wohlstand unserer Stadt. Als Landeshauptstadt müssen wir deshalb Startups und ideenreiches Unternehmertum fördern und ein Klima schaffen, in dem Innovationen gedeihen. Mit dem Innovationspreis holen wir uns die Ideen von morgen schon heute in die Stadtverwaltung. Davon profitieren auch die Münchnerinnen und Münchner.“

Die Gewinnerteams der teilnehmenden Startups können ihre innovativen Lösungsvorschläge zu den genannten städtischen Fragestellungen in einem realen städtischen Umfeld erproben und weiterentwickeln. Dabei begleitet sie ein Team der Stadtverwaltung sowie von einem der vier kooperierenden Münchner Entrepreneurship-Zentren (UnternehmerTUM, Strascheg Center for Entrepreneurship, LMU Entrepreneurship Center und Founders@UniBW).

Innovationspreis 2020: Die vier Gewinnerteams

Zum Thema „Klimaneutrales München 2030/2035“ sucht die Münchner Stadtverwaltung innovative Lösungen, die Münchner Klimaschutzziele zu unterstützen. Denn die Stadtverwaltung soll bis 2030 und die gesamte Stadt bis 2035 klimaneutral werden. Gewonnen hat das Münchner Startup Twostay mit seinem innovativen Lösungsansatz, der ein hohes Umsetzungspotenzial hat. Twostay wandelt leere Bars oder Restaurants zu Zeiten, in denen diese nicht betrieben werden, in attraktive, flexibel mietbare Coworking-Flächen um. Die Gründerinnen Cecilia Chiolerio und Dorothea Haider hatten ihre Geschäftsidee bereits 2019 gestartet.

Clemens Baumgärtner, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft:

„Das Konzept von Twostay hebt den Coworking-Gedanken auf ein nächstes Level. Dieses innovative Raumnutzungsmodell bietet eine passende Antwort auf den Flächenmangel und wirkt zugleich ressourcenschonend, da nicht länger jede Nutzung die eigene Fläche braucht und auf Neubaumaßnahmen verzichtet werden kann.“

Der Referent für Arbeit und Wirtschaft Clemens Baumgärtner, mit Twostay-Gründerin Dorothea Haider und der 2. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (v.l.n.r. – © Michael Nagy/Presseamt München)

Auch die Skalierbarkeit der Idee und die Chance, verschiedene Stadtviertel durch die Mehrfachnutzung ansonsten ungenutzter Räume zu beleben, gefiel der Jury. Das Münchner Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft, das seit über fünf Jahren für kreativwirtschaftliche Zwischennutzung wirbt und die beteiligten Akteure vernetzt, wird das Team in der Co-Creationphase fachlich begleiten, unterstützen und in die Stadtverwaltung einführen.

Spielerisch Ressourcen schonen

Auch die nächste Challenge des Innovationspreis 2020 beschäftigt sich mit Klimaschutz. Hier suchte die Stadt München Gamification-Ideen, um spielerisch die städtischen Beschäftigten zu energiesparendem Verhalten am Arbeitsplatz zu motivieren. Das bewusstere Nutzerverhalten am Arbeitsplatz soll somit den Energieverbrauch reduzieren und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Gewinner dieser Kategorie ist der Informatikstudent Johannes Schliephake mit seiner Smartphone-App „Earth Is Sexy“. Die App ist bereits verfügbar und soll für die Testphase in der Münchner Stadtverwaltung noch angepasst werden. Aufgeteilt in die drei Bereiche „Faktensammlung“, „Community“ und „Challenges“ bietet die App wichtige Hintergrundinformationen und eine spielerische Auseinandersetzung mit den Themen Energieeffizienz und Klimaschutz.

„Der Wettbewerbsbeitrag ‚Earth Is Sexy‘ hat die Jury durch ansprechendes Design, kluge Inhalte und motivierende Elemente überzeugt. Mit dem Einsatz der Handy-App wollen wir einen wichtigen Beitrag zur klimaneutralen Stadtverwaltung leisten“,

begründet Stadtschulrätin Beatrix Zurek die Entscheidung.

PatientInnen gezielt steuern

Bei der dritten Challenge suchte die München Klinik eine Lösung zur Entlastung der Notaufnahme. Denn neben akuten Notfällen finden sich in den Notaufnahmen der Münchner Kliniken jeden Tag eine Vielzahl von PatientInnen ohne zeitkritischen Behandlungsbedarf, die teils mehrere Stunden auf eine ärztliche Einschätzung warten. Ziel ist es, diese Betroffenen bei Beschwerden mit einer zuverlässigen Ersteinschätzung in den für sie optimalen Behandlungspfad zu steuern und zugleich die Notaufnahmen zu entlasten.

Die hierfür beste Lösung entwickelte Medsns. Das interdisziplinäre Team überzeugte mit seinem Konzept eines Notfall-Screening-Bogens. Um die Idee für die Anwendung in den Notaufnahmen der München Klinik fit zu machen, erhält das Team eine Förderung durch ein Programm der Entrepreneurship Center.

Dr. Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung der München Klinik:

„Auch wenn dieser Ansatz im Rahmen des Innovationswettbewerbs noch nicht real getestet werden kann, wird die München Klinik das Ziel weiter verfolgen, mithilfe digitaler Anwendungen die Patientensteuerung zu optimieren.“

Blockchain für die Stadt

Außerdem wollte die bayerische Landeshauptstadt herausfinden, ob Blockchain eine Technologie für die kommunale Verwaltung sein könnte. Den Innovationspreis dieser Kategorie gewann „Avaya Happiness Index“. Deren Konzept will die Zufriedenheit der BürgerInnen mit den Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung verbessern. Der Lösungsansatz bezieht unterschiedlichste Kommunikationskanäle ein und nutzt neben Blockchaintechnologie auch Ansätze aus der Künstlichen Intelligenz (KI).

IT-Referent Thomas Bönig kommentiert:

„So können kommunale Angebote zielgerichtet und nutzungsorientiert weiterentwickelt werden.“


Auch 2021 wird der Wettbewerb stattfinden.