© Peter Hutzler / München Tourismus

Stabiler Sommer für Münchner Startup-Szene

Wie war der Sommer für die Münchner Startup-Szene? Und wie haben sich die Investitionen entwickelt? Ein Blick auf die Zahlen für die letzten drei Monate zeigen: Die Branche hat in ihre Post-Corona-Phase gefunden.

Alle folgenden Daten zur Münchner Startup-Szene stammen – sofern nicht anders angegeben – aus unserem Data & Insights-Dashboard. Wer mehr erfahren will, kann auch selbst die Datenbank nach weiteren Insights durchsuchen. Zur besseren Handhabung haben wir einen Guide sowie Tutorial-Videos erstellt, die die wichtigsten Funktionen erklären.

Nach dem Rekord-Frühjahr, den das zweite Quartal der Münchner Startup-Szene bescherte, schalteten die Investoren in Q3 einen Gang zurück. So konnten die Startups aus dem Münchner Ökosystem in den Monaten Juli, August und September insgesamt rund 520 Millionen Euro einsammeln (die wichtigsten Investitionen des Quartals haben wir in diesem Artikel zusammengefasst). Erneut bietet das Vorjahresquartal mit seinen mageren 166 Millionen Euro aufgrund der Corona-Pandemie nur einen bedingt aussagekräftigen Vergleichswert. Bemerkenswert ist hingegen, dass die Summe der Finanzierungsrunden in Q3 2021 wieder auf dem Vor-Krisen-Niveau von Q1 2020 liegt. Damals konnten sich die Münchner Startups insgesamt rund 525 Millionen Euro sichern. Dabei gilt natürlich für alle betrachteten Zeiträume, dass bei einigen Finanzierungsrunden keine Zahlen bekanntgegeben wurden, weswegen die finalen Summen noch einmal höher liegen.

Das größte Investment in dem nun beendeten Quartal konnte sich Agile Robots sichern, das Startup sammelte mit seiner Series-C 186 Millionen Euro (220 Millionen Dollar) ein. Auf dem zweiten Platz liegt Isar Aerospace, das seine Series-B-Finanzierung um 64 Millionen Euro (75 Millionen Dollar) auf insgesamt 139 Millionen Euro (165 Millionen Dollar) erweitern konnte. Und Rang drei sicherte sich Air Up mit seiner 40 Millionen Euro schweren Anschlussfinanzierung.

Finanzierungsrunden gehen leicht zurück

Die Zahl der Finanzierungsrunden verhält sich ähnlich: Mit insgesamt 44 abgeschlossenen Fundings liegt Q3 erneut deutlich hinter Q2 (55 Runden) aber zugleich auf einem ähnlichen Niveau wie das erste Quartal des Jahres 2020 (39 Runden). Die durchschnittliche Höhe der Finanzierungen lag im vergangenen Quartal bei rund 12 Millionen Euro. In den Monaten vor der Corona-Krise lag dieser Wert bei 13,5 Millionen Euro.

Exits und neue Fonds

Mit insgesamt neun Exits hat sich auch in diesem Bereich wieder einiges getan in der Münchner Startup-Szene. Allen voran steht hier der IPO des Flugtaxi-Unternehmens Lilium, der bereits lange erwartet und nun finalisiert wurde. Bei den restlichen Exits handelte es sich hingegen um klassische Übernahmen, wie zum Beispiel von die von Corrux durch Gropyus, Planerio durch die Doctari Group, Alyne durch Mitratech oder Messengerpeople durch Sinch.

Und auch Neuigkeiten in der Fonds-Landschaft hatte das vergangene Quartal zu bieten: Zwei neue Fonds betraten im Sommer die Bühne. Der Fund IV von Ananda Impact Ventures, der nach seinem First Closing bei 65 Millionen Euro steht und ein Zielvolumen von 90 bis 100 Millionen Euro anpeilt. Und der Fonds Golding Impact 2021 von Golding Impact Partners, der insgesamt 300 Millionen Euro Volumen anstrebt.